Tönisvorst Penthäuser am Haus Brempt

Im Planungsausschuss geht es um Baupläne an dem alten Adelssitz — und mal wieder ums Einzelhandelsgutachten.

Tönisvorst: Penthäuser am Haus Brempt
Foto: Reimann

Tönisvorst. Genügend „Sitzfleisch“ sollten die Kommunalpolitiker schon mitbringen, wenn sie sich am kommenden Mittwoch, 18 Uhr, im St. Töniser Rathaus zur Sitzung des Planungsausschusses treffen. Hoffentlich sind sie darauf auch bestens vorbereitet, denn die Beratungsvorlagen sind nahezu 800 Seiten stark. Es geht unter anderem um das Einzelhandelskonzept Tönisvorst, um die Innenstadtentwicklung von Vorst, um das Haus Brempt und den Netto-Markt, der in Vorst entstehen soll.

Wobei es sein kann, dass die Kommunalpolitiker aufs Neue den Entwurf des Tönisvorster Einzelhandelskonzeptes erst einmal nur zur Kenntnis nehmen und diesen noch nicht als städtebauliches Entwicklungskonzept beschließen. Die Verwaltung schlägt nämlich vor, erst einmal die Entscheidung der Bezirksregierung abzuwarten, ob überhaupt und an welchen Grenzen der zentrale Versorgungsbereich für den Stadtteil Vorst festgelegt wird. Sonst mache das Ganze wenig Sinn“, so steht es sinngemäß in der Vorlage.

Hingegen scheinen zumindest in der Verwaltung grundsätzlich keine Einwände zu bestehen, dass sich mit Netto ein Lebensmittel-Discounter im Bereich des Plangebietes „An Böntscheshof“ in Vorst ansiedeln kann. Es liegt dazu ein neuer Antrag des Eigentümers vor, einen sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu erlassen, der das Verfahren vereinfachen und beschleunigen könnte. Der Eigentümer spricht von einem „Nahversorgungsfachmarkt“, den er dort auf seinem rund 6300 Quadratmeter großen Grundstück errichten will. Das Gebäude soll 1660 Quadratmeter umfassen — davon mehr als 1000 an Verkaufsfläche. Auch die verkehrsrechtliche Problematik will man in den Griff bekommen, so hieß es.

Der Eigentümer des Hauses Brempt hat sich auch mit einem neuen Antrag gemeldet und strebt jetzt ebenfalls einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Außengelände an diesem früheren Adelssitz an. Dort befindet sich seit dem Abriss von Treibhäusern eine Grünfläche. „Wir bleiben bei unserem Vorhaben, dort eine aufgelockerte Bebauung zu ermöglichen, mit 24 Eigentumswohnungen, zwölf Drei-Zimmer-, sechs Zwei-Zimmer und sechs Penthouse-Wohnungen“, sagte Architekt Helmut Rogge der WZ.

Die gesamte Wohnfläche soll rund 2100 Quadratmeter betragen. Durch Treppen und Rampen soll eine unmittelbare fußläufige Verbindung zur Ortsmitte gewährleistet werden. Jetzt sollen dort erst einmal Abstimmungen mit den Denkmalbehörden erfolgen, wenn dies der Planungsausschuss entsprechend beschließt.

Ferner will die Verwaltung am 29. März aufzeigen, was bisher hinsichtlich der Innenstadtentwicklung von Vorst geschehen und was geplant ist. Seit 2007 bemüht man sich, diesen inneren Bereich attraktiver zu gestalten, vor allem das Einkaufen und das Parkplatzangebot zu verbessern. Erinnert wird in der Vorlage daran, dass zahlreiche Investoren wieder abgesprungen seien. So sei es in der Vergangenheit zu wenigen neuen Impulsen gekommen.

Derzeit gebe es zwar einige private Initiativen, allerdings würden die meisten Ideen von den seinerzeit aufgestellten städtebaulichen Rahmenplanungen abweichen. So werde beispielsweise aktuell der Bereich der Johannes-Stadtfeld-Straße mit barrierefreien Wohneinheiten umgebaut. Ursprünglich war dort eine kleinteiligere Bebauung mit einer Doppel- und Reihenhausbebauung geplant. Außerdem habe sich im Bereich Kuhstraße/Markt/Clevenstraße das städtebauliche Konzept insbesondere aufgrund des Neubaus am Eduard-Heinkes-Platz schon teilweise überlebt.