Pfarrer K.: Behörden warten auf Bescheid aus Johannesburg
In einigen Wochen könnte der gebürtige Willicher in Deutschland sein. Der Prozess würde dann zügig beginnen.
Willich/Kreis Viersen. Der Prozess in Johannesburg ist zu Ende, der gebürtige Willicher Georg K. sitzt in südafrikanischer Auslieferungshaft. Genauer gesagt: Er ist im Krankenhaus einer Haftanstalt und wartet darauf, dass die deutschen Behörden ihn abholen. Die Krefelder Staatsanwaltschaft wirft ihm bekanntlich sexuellen Missbrauch in 37 Fällen vor. Wann kommt er denn nun nach Deutschland?
„Ich habe mittlerweile offiziell Nachricht, dass er in Haft sitzt“, sagt die Krefelder Staatsanwältin Anna Stelmaszcyk. Via E-Mail wurde ihr mitgeteilt, dass die südafrikanischen Behörden nun das Auslieferungsgesuch prüfen. „Wir müssen nun auf die Reaktion warten“, sagt Stelmaszcyk. Sie rechne damit, dass sie in „drei bis vier Wochen“ Bescheid bekomme.
„Dann würden Beamte aus Viersen losgeschickt, die K. holen“, sagt die Staatsanwältin. Wichtig sei, dass dies mit einer deutschen Airline geschehe. Vermutlich kommt der Geistliche also mit der Lufthansa nach Deutschland.
Die Vorgänge, die zur Anklage in Südafrika geführt hatten, waren auch in Deutschland angezeigt worden. Muss jetzt also nochmal verhandelt werden, ob K. sich den Kindern in dem Kommunioncamp im Jahr 2008 sexuell genähert hat? „Vermutlich nicht“, sagt Anna Stelmaszcyk. Dieses Verfahren sei auch nicht maßgeblich für das Auslieferungsbegehren gewesen. Die hier angezeigten 37 Fälle ließen eine Strafe erwarten, die so ausfalle, dass die südafrikanischen Vorgänge nicht sehr ins Gewicht fielen. „Wir haben genug zusammen“, so Stelmaszcyk.
Sie rechnet überdies damit, dass der Prozess zügig beginnen kann. Verhandelt werde mit einiger Sicherheit vor dem Landgericht.
Pfarrer Georg K. war als Kaplan in St. Tönis tätig, bevor er nach Kempen und später nach Lobberich wechselte. 2007 war er in den Auslandsdienst gegangen.