Pfarrer Rolf Klein: „Hier kommt ein Stück Himmel auf die Erde“

Beim Gemeindefest feierten viele Festgottesdienstbesucher den Geburtstag der Auferstehungskirche. Sie ist nun 50 Jahre alt.

Willich. „Komm, bau ein Haus!“ Das Motto prägte gestern nicht nur das Gemeindefest der evangelischen Auferstehungskirche. Es galt auch dem Gotteshaus selbst. Die Kirche hatte Geburtstag, wurde 50 Jahre alt. So erinnerte man sich auch bewusst an ihr Baujahr 1962.

Die Jubiläumsfeier begann mit einem Festgottesdienst, zu dem zahlreiche Gemeindemitglieder erschienen. Gemeinsam überlegten sie, was ihre Kirche verkörpert und was ihnen an ihrer Kirche wichtig ist. „Die Kirche zeigt, was im Wandel der Zeit bleibt: der Glaube!“, sagte Maike Porada. Mit einem Ziegelstein in der Hand stand sie vor dem Altar: „Steine sind ein gutes Fundament und halten lange. Schließlich soll unsere Kirche Bestand haben.“

Markus Koller hielt ein Stück Holz hoch: „Das Kirchendach mit seinen Holzbalken gibt uns Schutz und Geborgenheit, die Kirche ist unsere Heimat geworden.“ „Die farbigen Kirchenfenster spiegeln das bunte Leben in der Gemeinde wieder“, ergänzte Angela Parkov-Klein. Sie hielt eine Glasscheibe fest.

Für Pfarrer Rolf Klein ist die Auferstehungskirche etwas ganz Besonderes. „Mein Beruf ist mein Hobby und die Kirche ist so etwas wie mein Hobbykeller“, lachte er. Die Auferstehungskirche war seine erste Stelle, er arbeitet seit 1986 dort, hat mehr als die Hälfte der 50 Jubiläumsjahre miterlebt. „Ich könnte Stunden über meine Erlebnisse hier berichten und würde dennoch nur einen Bruchteil davon erzählen“, schwärmte er. „In der Kirche kommt ein Stück Himmel auf die Erde.“

Anschließend erwartete die Besucher ein offenes Singen mit dem Posaunenchor. Für Kinder standen ein Kasperletheater, ein Musical und ein Bilderbuchkino auf dem Programm. Außerdem konnte man eine kleine Ausstellung mit Bildern und Dokumenten aus der Geschichte der Auferstehungskirche besuchen, die noch etwa bis Ende der Woche zu sehen ist. Ausgestellt sind eine Bibel und ein Kreuz, die noch aus der kleinen Holzkapelle, dem Vorgänger der Auferstehungskirche, stammt.

Renate Tippmann schaute sich besonders die Zeitungsartikel aus der Zeit des Kirchenbaus und der Einweihung 1962 an. Sie war damals dabei. „Ich war Lehrerin an der evangelischen Schule.“ Fotos von der großen Prozession, bei der auch ihre Schüler die neuen Kirchenglocken zur Kirche begleiteten, riefen bei ihr Erinnerungen wach. „Das war damals ein riesengroßes Ereignis.“

Pfarrer Klein richtete auch den Blick in die Zukunft: „Unsere Kirche ist offen für Neues. Bei uns funktioniert die Gemeinschaft von älteren und jüngeren Gemeindemitgliedern sehr gut.“ Er ist sich sicher: Die Auferstehungskirche hat noch lange nicht ihr letztes Jubiläum gefeiert.