Linie 68 wartet jetzt am Bahnhof

Ursula Schmalenbrock pendelt beruflich zwischen St. Tönis und Goch hin und her — nun mit Bus und Bahn.

St. Tönis. „Ursula Schmalenbrock wohnt in St. Tönis und arbeitet in Goch. Der Hinweg zur Arbeitsstelle ist mit Bus (Linie 68) und Bahn (ab Bahnhof Kempen) gut zu machen. Zurück fehlen ihr in Kempen zwei Minuten, um die Linie 68 nach Hause zu bekommen. So steigt Ursula Schmalenbrock werktags für die Strecke St. Tönis-Kempen und Kempen-St. Tönis notgedrungen ins Auto.“

Mit diesen Sätzen begann ein Artikel, der am 28. Januar in der WZ über Ursula Schmalenbrock erschienen ist. Sie hatte am Lesertelefon ihr Problem als Pendlerin geschildert: „Wenn der Zug um 15 Minuten nach in Kempen hält, ist der Bus gerade zwei Minuten weg.“ Der nächste Bus komme erst eine Stunde später. „Kann man diese Anschlüsse von Bahn und Bus nicht anpassen?“ fragte Ursula Schmalenbrock nach.

Jetzt hat sie ein „Ja, wir können“ schwarz auf weiß. Die zuständige Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen (VKV) hat sich ihrer Anregung angenommen und geprüft, ob die Linie 68 Kempen—St. Tönis an die An- und Abfahrtszeiten des Regionalexpress 10 am Kempener Bahnhof angelehnt werden können.

„In Abstimmung mit dem zuständigen Verkehrsunternehmen ist es mir gelungen, dass die Linie 068 montags bis freitags angepasst werden kann“, schreibt Hans-Willy Schrievers, der den Fall im Frühjahr übernommen hatte.

Damals hatte er noch vor allzu viel Optimismus gewarnt: „Individuelle Anpassungen sind immer schwierig, weil jede Linie in Taktbeziehungen zu anderen steht. Wir prüfen aber alle Probleme, die uns mitgeteilt werden.“ Die Prüfung ist aufwendig. Nicht nur Fahrpläne werden miteinander verglichen. Schrievers: „Es wird auch geschaut, wer die Linie nutzt und wohin fährt.“

Die Abfahrtszeit der Linie 68 ist seit dem Fahrplanwechsel am 10. Juni montags bis freitags um sieben Minuten verschoben worden. Genügend Umsteigezeit also für Ursula Schmalenbrock, die das Auto stehenlassen kann.

Die St. Töniserin freut sich sehr über die Lösung ihres Problems: „Das ist ein Gewinn — für mich und hoffentlich auch für andere Fahrgäste.“