Pfarrkirche St. Godehard in Vorst: Friedenslicht
Durch Zufall entstand eine Tradition: Die Vorster bringen eine Kerze mit und nehmen das Licht mit nach Hause.
Vorst. Das Europaparlament in Brüssel, der „ground zero“ in New York und die Pfarrkirche St. Godehard in Vorst — diese drei Orte haben aktuell eine Gemeinsamkeit. Hier brennt eine Kerze mit dem Friedenslicht aus Bethlehem. Dieses wird seit 1986 in der Geburtsgrotte angezündet und von Pfadfindern als Symbol des Friedens und der Geburt Jesu auf der ganzen Welt verteilt.
Am Sonntag hatten die Vorster die Gelegenheit, ihre Kerzen am Licht der Gemeinde zu entzünden. In einer kurzen Ansprache erinnerte Christa Thomaßen, die die Kerze vor einer Woche in Hinsbeck abgeholt hatte, an die Bedeutung der Friedenslichts.
„In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Jahresmotto Recht auf Frieden. Damit möchten wir die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen aufgreifen, die in diesem Jahr seit 65 Jahren besteht.“, sagte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende und ergänzte: „Dort wird zu Recht darauf hingewiesen, dass alle Menschen die gleichen Rechte auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt haben.“
Seit sechs Jahren wird das Friedenslicht in Vorst verteilt. Diese Tradition ist durch einen Zufall entstanden. „An Heiligabend kam der Freund meiner Tochter, ein Pfadfinder aus Schiefbahn, zu uns und übergab uns eine Kerze mit dem Freidenslicht“, erklärte Christa Thomaßen: „Ich habe die Kerze dann abends in die Christmette mitgenommen und Pfarrer Ludwig Kamm hat das Licht spontan verteilt.“
Seitdem holt sich die Gemeinde ihr Friedenslicht frühzeitig ab und verteilt es am 4. Advent. Für ein erhebendes Rahmenprogramm sorgte das Jagdhorn-Bläsercorps des Hegerings Vorst. Das Corps spielte deutsche Weihnachtsklassiker wie „Alle Jahre wieder“ und „O, du fröhliche.“
Modernere Evergreens wie die „Weihnachtsbäckerei“ wurden von den Kindern des St. Godehard Kindergartens präsentiert. Die jungen Sänger wurden mit großem Beifall belohnt und freuten sich am Ende des Auftritts über Schokoladen-Nikoläuse.
Viele begeisterte Eltern filmten und fotografierten ihre Jüngsten. Häufig sang das gesamte Publikum aus voller Kehle mit und sorgte so für Gänsehautatmosphäre. Die Besucher zeigten sich begeistert von einem abwechslungsreichen Nachmittag und der familiäreren Stimmung.
„Eine wunderbare Einstimmung auf das Fest“, fand Matthias Steves und ergänzte: „Unser Friedenslicht kommt sogar bis zu Freunden nach Herne.“ Silvia Heinckes sagte: „Bei der Musik kommt man richtig in besinnliche Stimmung. Die Veranstaltung ist für mich eine Stunde der Entspannung in der Adventszeit.
Und mein Licht reiche ich an Freunde und Bekannte weiter.“ Eine andere Besucherin erklärte: „Die Musik ist von besonderer Qualität und dennoch ist es nicht so überlaufen. Die Veranstaltung ist für mich ein echter Geheimtipp.“