Pipper-Gebiet: Asphalt statt Pflaster

Nach den massiven Anwohner- Beschwerden sollen jetzt die Decken erneuert werden. Die Stadt wird wohl zahlen.

St. Tönis. Dem Täter auf der Spur: Jetzt will die Verwaltung die Ursache der vielen losen und hoch stehenden Pflastersteine auf einigen Straßen im Pipper-Gebiet klären. Mit den Beschwerden der Anwohner beschäftigte sich der Bauausschuss. Der einstimmig gefasste Beschluss: Eine neue Asphaltdecke muss her.

Dem Rat wurde empfohlen, bereits im nächsten Jahr für den ersten Sanierungsabschnitt 100 000 Euro bereitzustellen. Und einig waren sich die Kommunalpolitiker, dass diese Kosten nicht noch einmal den Anwohnern aufgebürdet werden sollen. Der Rat wird darüber am 12. Dezember beraten.

Am 5. Dezember kommt ein Gutachter, der dort einige Stellen aufmacht und sich den Unterboden anschaut. „Wir müssen erst einmal genau wissen, woran es liegt, ob Planungs- oder Baufehler gemacht worden sind“, sagte Andrea Laarmanns von der Verwaltung.

Sie bestätigte die Beobachtungen der Anwohner, die nicht mehr länger bereit sind, diesen Zustand zu akzeptieren, mit der Folge von Unfallgefahren und Lärmbelästigungen durch lose und klappernde Pflastersteine.

„Wen ziehen wir denn jetzt zur Verantwortung?“ Dies wollte unter anderem Joachim Kremser (SPD) wissen. Einfach Teerschichten über die schadhaften Stellen zu ziehen, sei keine Lösung. Dieser Ansicht war auch Christian Rütten (CDU): „Der Flickenteppich sorgt für weitere Stolperfallen.“

Andrea Laarmanns entgegnete, dass aus Verkehrssicherheitsgründen einige Stellen auch in den nächsten Tagen noch ausgebessert werden müssten. Man werde aber darauf achten, dass dies niveaugleich geschehe und die bisherigen Stellen ausgleichen.

Befürchtungen einiger Ausschussmitglieder, auch in anderen Gebieten, so an Blaumeisenweg, Feldstraße oder auf der Friedensstraße, würde sich das Pflaster lösen, konnte die Mitarbeiterin des Tiefbauamtes nicht bestätigen.

Gleichwohl sie davon sprach, dass es auf dem Blaumeisenweg zu einigen Absackungen gekommen sei und vor wenigen Tagen auf der Friedensstraße das Pflaster neu „gesandet“ werden musste.

Laarmanns führte weiter aus, dass die Straßenbauarbeiten im Pipper vor etwa 17 Jahren erfolgt seien. Die Gewährleistung betrage nur vier Jahre. Es sei denn, die damalige Planung sei fehlerhaft gewesen, dann könne man unter Umständen innerhalb von 30 Jahren Regressansprüche anmelden.

„Wer hat die Planung denn damals gemacht? Nicht dass wir dann gegen die Stadt selbst klagen“, so ein Einwand von Kremser. Laarmanns ging davon aus, dass damals, wie in vielen anderen Fällen auch, ein externes Planungsbüro eingeschaltet worden sei. Mit Bestimmtheit konnte sie es aber nicht sagen.