Pornos mit Kindern auf dem Rechner

Ein Willicher steht seit Mittwoch vor Gericht. Er soll im Internet pornografische Schriften angeboten haben.

Willich. Ein böses Erwachen gab es für einen 32-jährigen Willicher Ende November 2009, als die Polizei für eine Hausdurchsuchung morgens vor seiner Tür stand. Am Mittwoch begann vor dem Amtsgericht Krefeld das Strafverfahren gegen A., der über eine Tauschbörse im Internet pornografische Schriften (vor allem Videos), die teilweise den sexuellen Missbrauch von Kindern zum Inhalt haben, angeboten haben soll.

Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg war bei seinen Ermittlungen gegen Kinderpornografie über eine Videodatei und die zugehörige IP-Nummer auf den Willicher aufmerksam geworden. Es ordnete daraufhin eine Durchsuchung an.

Mehrmals war offenbar das kinderpornografische Video über den Internetzugang des Willichers zum Download angeboten worden. Bei der Untersuchung des beschlagnahmten PCs des Angeklagten wurde zwar pornografisches, jedoch kein kinderpornografisches Material nachgewiesen.

„Ich habe nichts mit Kinderpornografie zu tun und weiß auch nicht, wie die Datei auf den Rechner gekommen ist“, sagte dazu gestern der Angeklagte vor dem Krefelder Amtsgericht. A. räumte jedoch ein, das Tauschprogramm genutzt und damit auch pornografisches Material heruntergeladen zu haben.

„Ich habe mir keine Gedanken gemacht“, erklärte der Mann. Doch die Anklage hat zum Inhalt, dass A. durch seine Handlungen pornografisches Material an einem Ort, der auch von Personen unter 18 Jahren eingesehen werden kann, zugänglich gemacht hat. Dass eine andere Person den PC im Tatzeitraum benutzt hat, konnten der Angeklagte und auch seine Ehefrau ausschließen.

Ob es möglich war, über das damals vorhandene kabellose Netzwerk von außen auf den Rechner zuzugreifen, soll im weiteren Verfahrensverlauf ein Sachverständiger des LKA klären.

Das Verfahren wird am 1. Juni fortgesetzt.