Nasse Keller im HPZ
Das steigende Grundwasser macht der Behinderten-Einrichtung zu schaffen. Sogar ein Neubau könnte nötig werden.
Tönisvorst. Landwirte und Gartenbesitzer sehnen seit Wochen den nun versprochenen Regen herbei. Michael Weber, Geschäftsführer des Heilpädagogischen Zentrums, wäre dagegen über mehr Trockenheit glücklich. Seit Anfang des Jahres kämpft das HPZ nämlich mit steigendem Grundwasser. Das könnte jetzt richtig teuer werden.
„Mit der Schneeschmelze und dem nachfolgenden Regen im Januar ging es los“, erinnert sich Weber. In die tiefer liegenden Gebäudeteile der HPZ-Verwaltung am Hochbend drang Feuchtigkeit ein. Mit vier Pumpen versuchte man, das Problem in den Griff zu bekommen — mit mäßigem Erfolg. „Wenn mal eine Pumpe ausfällt, haben wir sofort eine Überschwemmung.“
Betroffen sind unter anderem der Heizungskeller und das HPZ-Archiv. Aber auch das Schwimmbad, das von den Behinderten genutzt wird, stehe im Moment nicht zur Verfügung. „Wir müssen es eventuell schließen“, berichtet Weber.
Eine holländische Spezialfirma ist mittlerweile damit beauftragt worden, einen vorhandenen Brunnen tiefer zu setzen. Das kostet zwischen 20 000 und 30 000 Euro. Sollte dies nicht die erhoffte Entlastung bringen, muss das HPZ eventuell bauen. „Wir denken darüber nach, auf die Kantine aufzusatteln“, sagt der Geschäftsführer. In den so gewonnenen Räumen könne man auch die Heizung unterbringen. „Das Geld würden wir aber gerne für sinnvollere Dinge verwenden.“
Zudem ist das HPZ nicht nur am Hochbend betroffen: Auch in die Werkstatt in Vinkrath dringt Grundwasser in den Keller. Betroffen sind vor allem Gymnastikräume. „Möglich wäre der Neubau einer Turnhalle. Das Grundstück müssten wir aber noch kaufen“, sagt Michael Weber.
Über die Ursache des hohen Grundwasserstands wird schon länger spekuliert, denn nicht nur das HPZ, sondern auch viele Bürger sind betroffen. Im Umweltausschuss berichteten deshalb in der Vorwoche zwei Wissenschaftler des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LaNUV) sowie des Geologischen Landesdienstes über Fließgeschwindigkeiten und Grundwasserzehrungsphasen.
Die konkrete Frage, durch welche Maßnahmen das steigende Grundwasser in den Griff zu bekommen wäre, konnten sie aber nicht beantworten. Ihr Fazit lautete statt dessen: Trotz der vielen Niederschläge zu Beginn des Jahres habe man einen steigenden Trend nicht festgestellt.
„Langfristig müssten jetzt wieder ein paar Jahre lang trockenere Phasen kommen“, war die Prognose der Geologen. Der Regen der kommenden Tage wird sich darauf einstellen müssen.