Brauchtum: Vorst hält mit schönen Damen Hof
Das Schützenfest, ausgerichtet von den Kandern, präsentiert Maienfahren und Paraden mit Musik.
Vorst. Dieses Engagement der jungen Leute in Vorst, ihre Verantwortung dafür, das große Heimnat- und Schützenfest im Ort auszurichten, hat Ludwig Kamm offenbar stark beeindruckt. „Ich hoffe, dass über dieses Fest länger geredet wird als über die, die versucht haben, den diesjährigen Karnevalszug kaputt zu machen,“ sagte der Pfarrer von St. Godehard beim Frühschoppen nach der Gotthardus-Prozession.
Ausrichter dieser Festtage ist 2011 die Kehner Junggesellen Schützenbruderschaft, „Die Kander“. Traumwetter bescherte das Wochenende dem Kander-Königshaus mit König Kristopher Krahé und Königin Anne-Kathrin Piolott sowie den Ministerpaaren Philipp Dreyer mit Tanja Teuwen sowie Michael Recken mit Kerstin Desears.
Lob und Dank erhielten die Kander auch von vielen Bruderschaften, Vereinen und Bürgern aus Vorst und umliegender Orten, die die Umzüge, die Bälle im Festzelt und die große Parade vor der Pfarrkirche miterlebten.
Das große Maienfahren startete die Aktivitäten rund um das ausgiebige Festprogramm. Alle Vorster Bruderschaften mit ihren Hofdamen und viele Abordnungen befreundeter Schützenvereine und viele Bürger der Stadt feierten am Samstag im Zelt an die Gerkeswiese den Königsgalaball. Zum Ehrentanz des Königshauses wurde der Walzer der „Königin der Nacht“ getanzt. Leer war die Tanzfläche nur in der Pause. In tiefer Nacht schnappte sich Karsten Ferfers, Kander-König 1996, das Mikro und sang „Nach Hause wollen wir nicht!“.
Der Sonntag begann mit der traditionellen Gotthardus-Prozession. Ludwig Kamm spendete den Pilgern auf dem Markt den Gotthardus-Segen und verlieh der Bruderschaft im Festzelt die Godehard-Pilgermedaille.
Zum Kaffee trafen sich die Hofdamen bei der Königin. Wohin sich 22 Bruderschaften und Vereine mit acht Kapellen für den großen Festumzug auf den Weg machten. Angeführt vom General der Kander, Stefan Fruhen, zogen 525 Schützen, hunderte Musiker und über 50 Hofdamen durch die prächtig geschmückten Straßen von Vorst, die von vielen Hundert Zuschauern gesäumt waren.
Voll waren die Wege rund um den Marktplatz, wo, kommandiert von Hauptmann Bernhard Nauen und seinem Adjutanten Simon Thomassen, die große Parade stattfand. Rainer Hinskes, der kommentierte, wusste zu allen Vereinen und zu vielen Gegebenheiten etwas zu berichten. Das machte die Parade sehr kurzweilig.
Höhepunkt war der Vorbeizug der Vorster Hofdamen in ihren prächtigen Kleidern. „Wir haben die schönsten“ meinte Simon Thomassen noch beim Königsgalaball mit einem Augenzwinkern. Nach dem Zapfenstreich feiern die Bruderschaften traditionell ihre Kameradschaftsabende. Zu denen tauschen die Kander und die Bürger Junggesellen traditionell ihre Hofdamen mit der anderen Bruderschaft aus.