Nach Ablehnung der Politik Unterstützung für die Willicher Tafel
Willich · Die Willicher Tafel hatte die Politik um Unterstützung gebeten – doch die lehnte mehrheitlich ab. Dank Spenden des Willicher Rewe-Markts sowie der Lions und der Rotarier kann die Tafel jetzt aber beruhigter in die Zukunft schauen.
(tre) Als Helfer in der Not ist Paul Dederichs, Inhaber des Willicher Rewe-Marktes, jetzt bei der Willicher Tafel in Erscheinung getreten: Der 32-Jährige ist mit 3000 Euro in die Bresche gesprungen. Geld, das die Tafel von der Stadt Willich erbeten, aber nicht erhalten hatte.
Der Vorsitzende der Tafel, Andreas Stumpf, hatte einen Bürgerantrag bei der Stadt Willich gestellt, den „ersten seines Lebens“, wie Stumpf betont. In diesem bat er darum, den jährlichen städtischen Zuschuss für das kommende Jahr von 3000 auf 6000 Euro zu erhöhen. Der Hintergrund: gestiegene Kundenzahlen, erhöhte Kosten durch Sprit und Energie sowie weniger Lebensmittelspenden. Doch der Antrag wurde abgelehnt. „Ich habe in der Zeitung darüber gelesen und war mehr als erstaunt über die ablehnende Haltung von CDU und SPD. Dabei stehen dort doch die Wörter ,christlich‘ und ,sozial‘ im Namen. Zumal es sich um einen Betrag handelt, der die Stadtkasse sicherlich nicht über Gebühr belastet“, sagt Dederichs. Für ihn, der auch ansonsten mit der Tafel Willich zusammenarbeitet, war sofort klar, dass er helfen wollte. Es sei eine Hilfe, die notwendig und gut sei. Eine Hilfe, die bei den Menschen, die sie brauchen, direkt ankomme, so der Kaufmann. „Als uns Paul Dederichs anrief und uns 3000 Euro zusagte, waren wir einfach nur sprachlos“, sagt Stumpf.
Das ist aber nicht die einzige vorweihnachtliche Freude für die Tafel. Sie kann sich über weitere 3600 Euro freuen. Die Aktion „Vier Köche für Willich“ des Lions Clubs und des Rotary Club Willich ist in diesem Jahr die dritte Runde gegangen und hat die stolze Summe erbracht. „Es wurden rund 250 Kilogramm Brot gekauft, und 500 Menüs gingen über die Theke“, berichtet Wolfgang Nickels vom Vorstand der Willicher Lions. 50 Prozent des Brotpreises und zehn Prozent bei den Menüs gingen ins Tafel-Sparschwein. Dazu stockten die beiden Clubs die Spendensumme noch auf die genannte Summe auf.
Die Grundkosten der nächsten Monate der Tafel Willich sind so auf jeden Fall gesichert. Aktuell versorgt die Tafel Willich 250 Kunden, was rund 800 Menschen entspricht, da fast hinter einem jedem Kunden eine Familie steht. Stumpf befürchtet, dass die Zahl noch weiter nach oben klettern könnte. Er ist sich sicher, dass viele Familien, die bis jetzt noch mit ihrem Geld zurechtkamen, dies durch die erhöhten Energiekosten nicht mehr schaffen und dann ebenfalls auf die Hilfe der Tafel angewiesen sind. „Wir möchten allen Bürgern, die uns unterstützen, ein herzliches Dankeschön sagen. Jede Hilfe zählt. Und ohne den Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer könnten wir das Angebot gar nicht stemmen“, sagt Stumpf.