Schlossfestspiele: Festakt, Fahnen, Freikarten
Bei den 30. Schlossfestspielen beginnen die Proben. Zum Jubiläum wird der Jugend eine Vorstellung spendiert.
Neersen. Freitagnachmittag gab’s schon die erste Leseprobe für „Peter Pan“. Am Pfingstmontag beginnt dann die szenische Arbeit — und am 23. Juni steht die erste Premiere ins Haus: Für die 30. Schlossfestspiele (Motto: „Lebenslust“) hat die heiße Phase begonnen.
Hans Kothen, Vorsitzender des Festspielvereins, begrüßte am Freitagmorgen das neue Ensemble und die Sponsoren im Schlosskeller. Nach den Diskussionen um die Zukunft des Freilichttheaters in den vergangenen Monaten gab er sich kämpferisch. „Wir können das finanzieren!“, betonte er mit Blick auf „qualifizierte und professionelle Festspiele“, die seit ihrer Gründung insgesamt rund 450 000 Besucher angelockt hätten, wie er vorrechnete.
Auch Intendantin Astrid Jacob hielt interessante Zahlen bereit: 17 000 bis 20 000 Zuschauer kämen in jeder Spielzeit. „Manche Partei und mancher Politiker würde es freuen, wenn sie diesen Zuspruch hätten.“ Wichtig ist ihr auch ein anderer Aspekt: „Der besondere Abend“, der unter ihrer Intendanz als ein eigener Kammerspielplan eingeführt worden sei, erwirtschafte immer ein Plus: „Diese Vorstellungen im Ratssaal sind voll.“
Den Mitgliedern ihres Ensembles hatte Astrid Jacob schon Wochen vor den Festspielen eine Frage zukommen lassen: „Warum ist Theater wichtig?“ Die völlig unterschiedlichen Antworten darauf werden sich in Kürze im 184 Seiten starken Programm-Festheft wiederfinden. Am Freitag gab’s schon etliche Kostproben. Die Spanne reichte von „Weil wir uns dort oben erkennen“ bis zu „Weil es von Angesicht zu Angesicht das Leben spiegelt — und verrückt“.
Ganz viele besondere Abende wird es in der Jubiläumsspielzeit geben. Los geht es damit schon am 22. Juni mit einem Festakt für geladene Gäste. Die „Schmachtigallen“ und Mitglieder der Musikschule Viersen werden dort für den guten Ton sorgen, auch das Theater-Ensemble ist dabei.
Am Dienstag, 30. Juli, 20.30 Uhr, haben zur Aufführung des Klassikers „Der eingebildete Kranke“ alle Schüler, Studenten und Auszubildenden freien Eintritt. „Das ist unser Geburtstagsgeschenk an die Jugendlichen“, sagt Astrid Jacob. „Sie müssen sich nur vorher kurz telefonisch an der Theaterkasse anmelden.“ Stück und Datum dieser eingeschobenen Sondervorstellung sind nicht zufällig gewählt: Mit dem Klassiker „Der zerbrochene Krug“ seien die Festspiele am 30. Juli 1984 eröffnet worden.
Eine weitere Jubiläumsaktion kündigte Hans Kothen an: In den Schaufenstern der Willicher Geschäftswelt sollen 40 überdimensionale Bilder an 30 Jahre Festspiele erinnern. Ladenbesitzer, die sich auf diese Weise zur Freilichtbühne der Stadt bekennen wollten, sollten sich ebenfalls telefonisch melden.
Das gilt ebenso für Hausbesitzer, die eine der 50 neuen Festspielfahnen, die vor der Jubiläumsspielzeit angeschafft wurden, auf ihrem Grundstück hochziehen wollen. „Wir kommen damit insgesamt schon auf 150 Fahnen“, verriet Kothen.
Ausgetauscht werden in diesen Tagen auch die Festspielschilder an den Ortseingängen, die zum 25-jährigen Bestehen aufgestellt worden waren: 30 neue Schilder sind bestellt.
Apropos bestellt: Es wird auch Buttons für die Zuschauer geben. Darauf wird zu lesen sein: „30 Jahre Festspiele: Ich war dabei!“