Schluff-Saison: Nostalgie dampft ab

Die Schluff-Saison beginnt am 1. Mai. Dann rollt die historische Dampfeisenbahn wieder zwischen St.Tönis und dem Hülser Berg.

St. Tönis. Es ist immer ein Erlebnis für die ganze Familie, wenn der Schluff kommt. Krefelds historische Dampfeisenbahn, die sich schnaufend schon von Weitem ankündigt und schließlich im Bahnhof von St. Tönis zum Stehen kommt, lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Die 13,6 Kilometer lange Strecke zum Hülser Berg schafft der nostalgische Zug in 55 Minuten. Und bald ist es wieder soweit: Am 1.Mai beginnt die neue Schluff-Saison.

Bis Mitte Oktober fährt er dann an jedem Sonn- und Feiertag dreimal zwischen St.Tönis und Hülser Berg hin und her. Dabei zieht die Lok auch einen Buffetwagen und einen Waggon für Fahrräder hinter sich her. Ideal für Radler, denn die Landschaft rund um den Hülser Berg gilt als eins der reizvollsten Ausflugsziele am linken Niederrhein.

Doch der Schluff hat weit mehr zu bieten als einfach nur zwischen den Bahnhöfen zu pendeln: Schon jetzt stehen die Termine für die Nikolausfahrten fest, für die man sich rechtzeitig Karten besorgen sollte. Und für alle, denen die Fahrt im Schluff nicht aufregend genug ist, gibt es eine witzige Alternative für den Hinweg: An allen Betriebstagen zwischen Mai und Oktober kann man die Hinfahrt zum Hülser Berg durch die Tour mit einem so genannten Segway ersetzen.

Dabei handelt es sich um ein zweirädriges Gefährt mit Elektroantrieb, dessen Geschwindigkeit man mit dem eigenen Körpergewicht reguliert. Zurück nach St. Tönis geht’s dann wieder mit dem Schluff. Darüber hinaus kann die liebenswerte Eisenbahn ganzjährig gemietet werden. Und wer seine Ehe unter Volldampf beginnen möchte, kann im rollenden Trauzimmer sogar heiraten.

Der Schluff, der seinen Personenverkehr zum Hülser Berg vor genau 30Jahren wieder aufgenommen hat, startet also mit einem abwechslungsreichen Programm in die neue Saison.

Und obwohl die Lok "Graf BismarckXV", die ursprünglich in einer Zeche in Gelsenkirchen eingesetzt wurde, schon 63 Jahre auf dem Buckel hat, ist sie eines ganz sicher nicht: eine lahme Stahl-Ente.