Willich Schüler sind „Frischzellenkur für Gehirn“

Die Robert-Schuman-Europaschule in Willich besteht seit 25 Jahren. Viele Gratulanten kamen zum Festakt.

Foto: Friedhelm Reimann

Willich. Bevor es nach draußen ging, Musicals aufgeführt wurden und Schüler- und Lehrer-Bands spielten, musste der offizielle Teil abgehandelt werden. Ein Festakt machte den Anfang, als jetzt die Robert-Schuman-Europaschule auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblickte.

„Offenbar haben wir nicht viel falsch gemacht“, sagte in Anbetracht des Interesses Schulleiterin Ute Will-Nieding. Denn etwa 350 Gäste hatten sich im Forum versammelt. Die Rektorin musste viele Hände schütteln. Unter anderem waren Vertreter der Bezirksregierung, Stadt Willich, zahlreiche Ehemalige aber auch derzeitige Schüler und natürlich die Lehrer, die Sekretärinnen und die Ehrenamtler gekommen.

„Ich musste erst einmal schlucken, als das Motto des Jubiläums ,Ein Hoch auf uns’ vorgeschlagen wurde“, sagte die Leiterin. Dann habe sie sich näher damit und mit dem Song von Andreas Bourani befasst und herausgefunden, dass vieles davon passte.

Und zu den 25 Jahren sagte der Moderator, stellvertretender Schulleiter Christoph Schell: „An sich ist man noch jung, aber dennoch schon alt.“ Und bezogen auf die Schüler: „Die werden uns nach wie vor jung halten, das ist für mich vergleichbar mit einer Frischzellenkur fürs Gehirn.“

Natürlich wurde an die Anfänge erinnert, an die damals immer weiter zurückgehenden Anmeldungen an den Hauptschulen, an die ideologischen Grabenkämpfe, ehe im August 1992 die erste Gesamtschule in Willich ihren Betrieb aufnahm. Gestartet wurde vierzügig, mit 120 Schülern. Auch Männer der ersten Stunde waren dabei: so der frühere CDU-Politiker Otto Busch, der immer ein Fürsprecher einer Gesamtschule war. Oder der erste stellvertretende Schulleiter, Christoph Macke. Ulrich Graf, langjähriger Schulleiter, konnte krankheitsbedingt nicht an der Feierstunde teilnehmen. 2012 hatte dann Ute Will-Nieding übernommen.

Willichs Bürgermeister Josef Heyes erinnerte an die vielen Gütesiegel, die die Schule mit ihren derzeit rund 1250 Schülern und Schülerinnen bekommen hatte. Und an die vielen Begegnungen, internationalen Kontakte und gemeinsamen Bildungsprojekte, die dazu führten, dass die Schule dann den Zusatz einer anerkannten Europaschule erhielt. „Hier gibt es ein breites Engagement, auch vonseiten vieler Eltern“, lobte Heyes.

Auch die Leiterin sagte den aktiven Eltern und dem Personal Dank für ihr Mittun. Besonders gefreut habe es Uwe Will-Nieding, dass zuletzt bei den 124 Neuaufnahmen vier Elternpaare dabei waren, die bereits selber an dieser Schule unterrichtet worden waren.

Auch der Vorsitzende des Schulausschusses, Merlin Praetor, hatte 2001 zu den ersten Abiturienten an dieser Gesamtschule gehört. „Diese Schule ist vorbildlich und zukunftsfest“, konstatierte Praetor. Als Vertreter der Bezirksregierung sagte der Leitende Regierungsschuldirektor Matthias Otto, der selbst dort einige Jahre Lehrer und didaktischer Leiter war: „Dies ist hier eine echte und lebendige Gemeinschaft, eine Gesamtschule im allerbesten Sinne.“

Danach gingen die Türen auf und das große Schulfest begann. Mit vielen Ausstellungen, dem Musical „Aladdin“, Spielen, Literaturlesungen und tänzerischen Choreographien. Viel Beifall hatten schon beim Festakt einige Chöre sowie die Solisten Delaram Jeirani, Mona Reitzenstein und Désirée Schwitalla bekommen.