Sebastianer Schützen wollen Einnahmen steigern
Schützen sind für Erhalt.
Neersen. Nur 94 von 400 Neersener St. Sebastianern sind am Sonntag zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in den Wahlefeldsaal gekommen. Nach zweistündiger Diskussion stand fest: Eine breite Mehrheit spricht sich dafür aus, für den Erhalt des Wahlefeldsaales zu kämpfen.
Jürgen Leipertz (Foto), Schütze und Sitzungspräsident der KG Schlossgeister, setzte sich mit seiner Anregung durch, einen möglichen Verkauf des Saales dennoch auf die Tagesordnung der Mitgliederversammlung am 12. Januar 2014 zu setzen. Dies sei vor allem für den Fall ratsam, dass dort keine Brauchtumsveranstaltungen über 22 Uhr hinaus mehr stattfinden können.
Die Schützen sprachen sich dafür aus, entweder den Mitgliedsbeitrag für aktive, erwachsene Schützen um 20 Euro pro Jahr zu erhöhen oder eine Sonderumlage von einmalig 25 Euro zu erheben, um die finanzielle Lage zu entschärfen.
Präsident Robert Brintrup (Foto) sagte, es sei wahrscheinlich, dass die Vorschläge auch auf der Tagesordnung am 12. Januar stehen werden. Ein wenig enttäuscht war er darüber, dass nicht mehr Schützen erschienen waren.
Die St. Sebastianer sind zurzeit auf jeden Cent angewiesen. Freitags ist der Wahlefeldsaal immer von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Wenn dort keine Schießveranstaltungen stattfinden, können dort Besucher — egal, ob Schützen oder nicht — in geselliger Runde ihr Bier trinken.
„Jeder Schütze sollte einen Bekannten mitbringen und auch dafür werben“, sagte Brudermeister Peter Vennen (Foto). Der Erlös von jedem verkauften Glas Bier kann die finanzielle Misere ein wenig mildern helfen.
Vennen dürfte auf trockenes, kaltes Wetter am dritten Adventswochenende hoffen: Der Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt ist der größte Umsatzbringer. Es wurde diskutiert, ob der Preis um 50 Cent erhöht werden solle, um Einnahmen für den Erhalt des Wahlefeldsaales zu generieren.
Vennen und Brintrup hatten die Rechtslage erläutert. Es müsse abgewartet werden, ob gegen die Betriebsgenehmigung Einspruch eingelegt werde. Dass bezüglich der Brauchtumsveranstaltungen, die bis 1 Uhr nachts dauern dürfen, die Stadt zurzeit zurückhaltend vorgeht, um eine Einigung über die Nutzung der Kulturhalle nicht zu gefährden, konnten nicht alle Schützen nachvollziehen.
Einer sagte: „Bürgermeister Heyes guckt erst einmal, dass man in Schiefbahn klarkommt, wo er wohnt — uns pinkelt er immer ans Bein“, lautete eine polemische Bemerkung. rudi