Seit zwei Jahrzehnten mit Herz dabei

Die Koronargruppe des VSR feierte 20-jähriges Bestehen.

Willich. „Ich kann zufrieden sein, bei mir ist jedenfalls keine Verschlechterung eingetreten“, sagte Eckart Hausmann. Der 74-Jährige hatte 1990 einen Herzinfarkt erlitten und war vor etwa fünf Jahren am Herzen operiert worden.

1991 trat Eckart Hausmann der gerade gegründeten Koronargruppe (Herzkranke) des Willicher Vereins für Sport und Rehabiliation (VSR) bei, erhielt die Mitgliedsnummer sechs.

Er ist als einziger von Beginn an dabei, schwimmt montags und ist dienstags in seiner Koronargruppe. Jetzt feierten die Herzsportler im Kaisersaal ihr 20-jähriges Bestehen.

Auch viele aus den anderen VSR-Abteilungen, die sich regelmäßig zu Wassergymnastik, Tischtennis oder Bosseln treffen, waren in den Kaisersaal gekommen. Darunter auch ehemalige und langjährige Verantwortliche, wie Übungsleiter Bodo Siegfried oder Ehrenvorsitzender Gerhard Reinboth, der nach der Feier die Leiterin der Bosselgruppe, Hannelore Wiegend, in einer Klinik in Bad Driburg besuchte. Sie hatte eine künstliche Hüfte bekommen und macht dort ihre Reha.

Die Bossler brachten zum Jubiläum einen großen Pokal mit. Denen hatten sie am Vortrag bei einem großen Turnier gewonnen.

Ehe die Düsseldorfer Band „Super Jazz“ aufspielte, hatte VSR-Vorsitzender Wolfgang Neumann den Verein vorgestellt und daran erinnert, dass der VSR vor wenigen Wochen vom NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport eine Auszeichnung als einer der besten Behinderten-Sportvereine des Jahres 2010 bekommen hatte — in der Kategorie „Integrative Modelle und Wege“.

Neumann berichtete auch vom neuesten Angebot: Am Freitag, 14. Oktober, 17 Uhr, startet in der Turnhalle der Grundschule „Willicher Heide“, Krefelder Straße 352, eine Diabetes-Gruppe.

So eine Art Manager der Koronargruppe ist der 71-jährige Kurt Spee. Bei ihm waren vor Jahren die Herzkranzgefäße nicht mehr durchgängig und mussten durch Sonden erweitert werden. Spee gehört einer der beiden Herzsportgruppen seit 1996 an. Der frühere Fußballer schätzt vor allem das Ausdauer-Training und gibt selbst Tipps: „Wenn jemand beim Wandern oder Joggen Kniebeschwerden hat, der soll es auch im Alter mal mit dem Inliner-Laufen probieren, das ist für die Gelenke viel besser.“

Spee läuft zweimal in der Woche mit den Inlinern und kommt dienstags in die Gruppe: „Nach der Auflockerung machen wir auch Ballspiele oder Gleichgewichts-, Reaktions- und Koordinationsübungen.“

Drei Ärztinnen des Katharinen-Hospitals wechseln sich regelmäßig bei der notwendigen Begleitung in den beiden Gruppen ab. Natürlich wird auch die Geselligkeit beim VSR großgeschrieben. Was die Sportler und Sportlerinnen jetzt auch beim Jazz-Frühschoppen unter Beweis stellten. cc