(barni) Die Schüsse am Montagabend waren schon von Weitem zu hören. Sie müssen wie Musik geklungen haben in den Ohren derer, die sich gefragt haben, ob es einen neuen Königsbewerber beziehungsweise eine neue Königsbewerberin in Anrath geben werde. Jürgen Mews, der frühere General, zielte als einziger Königsbewerber auf den Holzvogel. Und er holte ihn um 19.04 Uhr mit dem 118. Schuss von der Stange. Die Schützen der St.-Sebastianus-Bruderschaft Anrath applaudierten begeistert. Präsident Alexander Oerschkes hatte sich während der Schützenfesttage keinen Kopf gemacht: „Ich wusste seit fünf Tagen, dass es einen Bewerber geben würde“, sagte der Präsident.

Oerschkes erzählte von einem Versprechen, das er und Mews sich 1982 gegenseitig gegeben hatten: „Wir hatten uns damals geschworen, irgendwann Schützenkönig in Anrath zu werden.“ Während Oerschkes dieses Versprechen bereits 1987 eingelöst hat, sah Jürgen Mews diesen Zeitpunkt jetzt gekommen. Nächstes Jahr wird sein Jahr werden: Im Februar werden er und seine Königin Großeltern. Und dann die abwechslungsreiche und turbulente Königszeit – das sind tolle Perspektiven. Ach ja: Mews hat 2025 auch noch einen runden Geburtstag: Er wird 60 Jahre alt. Seine Königin Brigitte gehört glücklicherweise nicht zu den Frauen, die ihren Mann davon abzuhalten versuchen, den Königsvogel abzuschießen. Die 70-Jährige sagte: „Ich war sofort einverstanden.“

Das neue Königspaar hat folgende Unterstützer: Das 1. Ministerpaar sind Martin und Manuela Tillmanns. Sabrina und Marcel Wallraff bilden das 2. Ministerpaar. Ralf Munsch wird Königsoffizier. An seiner Seite: Ehefrau Susanne. Der 1. Wachzug sind „Die Herzdamen“, der 2. Wachzug heißt „Anroder Offiziere“.

Markus Kaules überwachte das Schießen, Georg Draack hatte zuvor mit seinem mächtigen Teleskop-Lader den Schießstand nach oben gehievt. Auch Bezirksbundesmeister Mike Kunze gehörte zu denen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.