St. Tönis: Auf den Spuren der großen Meister der Kunst

Im Jugendfreizeitzentrum St. Tönis erfahren Kinder gerade ganz viel über Meister wie Klimt und Hundertwasser und malen auch.

St. Tönis. Nein, mit nach Hause nehmen dürfen sie ihre Werke noch nicht. "Die werden jetzt erst zwei Wochen lang in der Sparkasse ausgestellt", sagt Petra Schippers. Die Leiterin des Jugendfreizeitzentrums St. Tönis hat 20 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren mit der Kunst vieler großer Meister in Berührung. Drei Kolleginnen unterstützen sie dabei. Die Ferienaktion dauerte von Dienstag bis Freitag.

"Heute ist Klimt-Tag", sagt Schippers. Zuvor waren schon Otmar Alt und Friedrich Hundertwasser dran. Von Alt griff man die berühmten Katzen als Beispiel auf, ein Lesezeichen und einen Zirkusdruck. Durch Hundertwasser ließ man sich von den Häusern inspirieren und den "Blobs in the Garden." "Blobs", sinniert Schippers beim Betrachten der Kinderbilder, die sauber aufgereiht an der Wand des Arbeitsraums stehen, "das kann man nicht übersetzen. Sie sehen aus wie Riesen-Lollis." Am Donnerstag sind sie mit dem Zug nach Duisburg gefahren und haben sich dort im Lehmbruck Museum die Werke des Namensstifters Wilhelm Lehmbruck angesehen.

Ausgangspunkt für die Arbeit am Freitagvormittag ist Klimts "Lebensbaum". Lara ist bereits fertig und zeigt stolz auf ihr Werk. Bei ihr hat die bei Klimt Querformat-füllende Krone des Baum die Form einer schlanken Pappel. Die zu den Symbolen für die Unendlichkeit - Spiralen - geformten Äste sind "Kringel".

"Es geht nicht ums Abmalen", sagt Schippers. "Die Kinder haben Raum für eigenen Interpretationen. So greift Theresa das Paar, das bei Klimt als Collage im Schatten des Baumes steht, für ihr eigenes Werk auf, Lara hat darauf verzichtet. Tristan hat die Äste nicht durchgehend mit Gold gemalt, so wie das Original sie zeigt. "Wir durften uns auch aussuchen, ob wir die Äste mit Bleistift, Ölkreide oder Gold malen wollten", sagt Theresa

Die zwölfjährige ist zum zweiten Mal dabei. "Nächstes Jahr darf ich nicht mehr, dann bin ich schon zu alt", bedauert sie. Da haben Tristan und Lara es besser. Er ist neun, sie acht Jahre alt.

Die Kinder-Kunst-Werkstatt wird zum fünften Mal im Jugendfreizeitzentrum an der Gelderner Straße angeboten. "Die war sofort voll", sagt Schippers. 20 Euro kostet die viertägige Aktion, die von 10 bis 17 Uhr betreut wird inklusive Mittagessen. "In den Herbstferien gibt es eine Jugendnaturwerkstatt", sagt Schippers.