St. Tönis: „Darauf haben wir lange gewartet“
Großes Gedränge gab’s gestern bei Rewe. Die Kunden loben das Angebot, aber nicht immer die Architektur.
<strong>St. Tönis. Riesige Schlangen vor den Kassen. Verkäuferinnen reichen Sekt herum, "damit die Wartezeit nicht so lang ist". Am Eingang stehen Kunden und warten darauf, einen leeren Einkaufswagen zu ergattern: Riesen-Andrang herrschte gestern Morgen am neuen Rewe-Markt im Herzen von St. Tönis. Alle wollten sich mal umschauen und das Gebäude begutachten.
Andrang zur Eröffnung
Viele zogen wieder ab, ohne einzukaufen. "Zuviel los", urteilte beispielsweise Günter Albrecht. Er fürchtet auch, dass es auf Dauer zu wenig Parkplätze sein werden. "Vor allem am Donnerstag, wenn Markt ist." Dem schloss sich Gabriele Böhm an. "Ich habe zwar Urlaub, aber ich warte keine dreiviertel Stunde an der Kasse." Auch Egon Doerkes will erst morgen einkaufen: "Heute habe ich nur mal gelauert. Es ist einfach zuviel los."Zufrieden mit der Lage
Die meisten Kunden freuen sich, dass dass der Markt mitten im Ort liegt. Christine und Manfred Heilmann: "Wir laufen 1,2 Kilometer hierher, das ist für uns Sport." Die Lage mitten in der City findet auch Adolf Grabes (65) optimal, unter anderem wegen der Parkplätze: "Auf so einen Markt haben wir seit zehn Jahren gewartet." Das sagt auch Günter Rudnick: "Das ist super für den Ort. Endlich sind die endlosen Diskussionen vorbei."Franziska Dohmen lobt die gute Erreichbarkeit für ältere Leute: "Wo sollen die denn sonst zum Einkaufen hin, wenn sie kein Auto haben?"
Karl-Heinz Steeg (62): "Ich finde den neuen ReweMarkt absolut spitze. Dadurch, dass er mitten im Ort liegt, ist er von allen vier Himmelsrichtungen gut zu erreichen. Daran sollten wir verblödeten Vorster uns auch mal ein Beispiel nehmen, so etwas sollte in der Vorster Ortsmitte auch gebaut werden."
Horst Lüten findet die Zustände auf dem Parkplatz "chaotisch. Außerdem ist jetzt noch ein Bäcker mehr in St.Tönis. Ich vermute, dass dadurch bald ein anderer zumachen muss."
Adolf Grabes (65) freut sich über die großzügige und übersichtliche Ausstattung. "Die breiten Gänge, das gute Sortiment, wenn auch etwas teurer als andere Märkte."
Manfred Dübbers (66): sieht ihn als "unheimliche Bereicherung für die Stadt", hinsichtlich der angebotenen Delikatessen. Er kommt aus Hüls und will in Zukunft öfter in St. Tönis einkaufen. Für Anita Sitsen ist es toll, dass sie hier kleine Portionen bekommt.
"Der ist ja riesig", sagt die Vorsterin Ute Boll. Susanne Schäfer ist auch von den langen Öffnungszeiten beeindruckt. "Bis 22 Uhr. Davon profitieren Berufstätige."
Die meisten sind angetan von dem Baustil, empfinden ihn als hell und freundlich. Aber es gibt auch Gegenstimmen:
Birgit Göldner (49) findet den Markt von innen sehr schön, "aber von außen potthässlich." Karl-Christian Blomeyer (68) fragt sich, "warum der Laden auf der Planzeichnung ganz anders aussah?"
Angela Meier (70) vermisst bei der Eröffnung Aktionen wie Musik und Luftballons, "das hätte man festlicher gestalten können."
Annegret Giesen ist frustriert. Sie hatte sich eine feierliche Eröffnung versprochen. "Und jetzt 20 Minuten an der Kasse warten? Das hätte man anders organisieren müssen", urteilt sie und will in der nächsten Zeit nicht mehr hier einkaufen.