St. Tönis: Ein Autogramm von Axel
Ex-Profi-Boxer und Fernsehgesicht Axel Schulz nahm am Freitag Dutzende Fans in den Arm – und vergaß fast zu grillen.
St. Tönis. Gani Mohammadi Sakha und Stephan Krahnen wenden Würstchen. Die Verstärkung, die unter dem Pavillon vor den gläsernen Real-Schiebetüren die Grillzange in die Hand nehmen soll, lässt noch auf sich warten. "Axel Schulz ist vor 25 Minuten in Düsseldorf gelandet", versichert unterdessen Geschäftsleiter Karl-Josef Janssen.
Drei Fackelmann-Mitarbeiter sind schon im Future-Store, erwarten den Ex-Profi-Boxer aus Frankfurt an der Oder. Für die Firma streift Schulz seit zehn Jahren Grillhandschuhe über.
Janssens Telefon klingelt: "Axel ist da." Fans und Neugierige haben ihn gleich in die Zange genommen. Die Kappe des 1,91-Mannes ragt aus einer Traube von Wochenend-Einkäufern heraus. Heike und Uwe Rätzer halten die ersten Autogrammkarten in der Hand. "Das ist kurios", sagt Uwe. Beide seien sie aus Cottbus zu Besuch bei der Familie in Krefeld und wollten sich den Future-Store ansehen. "Da seh ick ihn und denk: Das ist doch unser Axel!"
Der lässt sich gerade mit der Real-Belegschaft ablichten und dreht für ein Presse-Foto ein Würstchen auf dem Grill. "Die dauert aber noch. Zu hell", sagt Herr Schulz, Axel! Gesiezt werden möchte er von niemandem. "Sag Du!"
Schon hat er Ursula Krause aus Nettetal im Arm. Er lächelt ins zehnte Handy-Display, ist charmant. Berührungsängste kennt der Mann nicht. Jeder Witz sitzt.
Nadine aus Tönisvorst kriegt ihr Foto, Lisanne, 8, auch. Phil ("cooler Name"), Nico ("mit c?"), Dennis, Max und Carsten stehen an. Max (15) aus St. Tönis kennt Axel aus dem Fernsehen: "Der ist nett, sympathisch." "Und hat einen trockenen Humor", schiebt Carsten nach.
Axel schäkert mit Gina und Lara. Mit der Mama flirtet er, als die gleich vier Autogrammwünsche hat: "Für deine Liebhaber?" Axel grinst und punktet. Auch mit Charme. Gelernt ist gelernt. Die Karten gehen gut. "Bitteschön, gern." "Darf ich dir ein Würstchen ausgeben?" fragt Kappenträger Hans Nestvogel, der Axel auf Schirmhöhe begegnet. Der winkt ab. Ihm ist eher nach Latte Macchiato.
Tim ist sein jüngster Fan. Er weiß es nur noch nicht. Das Autogramm steckt ihm der Papa in den Maxi-Cosi.
Axel selbst ist gerade mit der Familie aus Florida zurück. Daher seine Sonnenbräune. Den Niederrhein kennt er nicht. "Wohl Düsseldorf, da wohnt mein Anwalt." Er achte sehr auf seine Ernährung, Sport treibe er nicht mehr so viel. "Die Knie sind kaputt. Ich spiele wohl Golf." Nächste Woche beispielsweise, "Charity", mit Franz, dem Kaiser. Das sagt Axel ohne eine Spur von Hochnäsigkeit.
Jetzt schreibt er im Auftrag von Annette Grübner eine Karte: "Für Rosemarie aus Vorst, die nächtelang für Boxkämpfe aufbleibt." Axel ist schon eine Stunde in St. Tönis, hat noch keine Wurst gegrillt. Fans gehen vor. Gani und Stephan wenden weiter Würstchen im Pavillon.