Driehsen-Hof in St. Tönis NRW-Landwirtschaftsministerin besucht St. Tönis

St. Tönis. · Es gebe viele Probleme, die gelöst werden müssten, sagte die NRW-Landwirtschaftsministerin beim Gespräch mit Bauern in St. Tönis.

NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser mit Parteifreunden und Landwirten auf dem Driehsen-Hof.

Foto: Norbert Prümen

(barni) NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser war Anfang der Woche auf Einladung der CDU auf dem Driehsen-Hof in St. Tönis zu Gast. Familie Driehsen hat rund 200 Kühe und 800 Hühner.

„Das ist kein Show-Termin“, gab Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) zu verstehen. Ministerin Heinen-Esser sprach Klartext. Sie und ihr Ministerium wüssten, dass es viele „Baustellen“ gebe und dass immer neue Probleme gelöst werden müssten.

Saisonarbeitskräfte und
Dürre-Problematik

Die Ministerin begann mit dem Thema „Saisonarbeitskräfte“: „Wir sind da durch Corona schon in eine schwierige Situation gekommen.“ Im Gegensatz zu großen Betrieben und Schlachthöfen seien auf den Höfen nur kleinere Verstöße festgestellt worden. Zur Dürre-Problematik sagte sie: „Wir arbeiten an einem neuen Landeswassergesetz.“ Die Trinkwasserversorgung werde dabei Vorrang haben.

Mehr Investitionen
in die Forschung

Landwirte meldeten sich zu Wort, die Angst haben, irgendwann ihre Felder nicht mehr ausreichend bewässern zu können. Die Ministerin gab indirekt zu, dass diese Verunsicherung nicht ganz grundlos ist: „Wir leiden unter dem Klimawandel, und sie als Landwirte sind die Ersten, die das zu spüren bekommen“, erklärte Ursula Heinen-Esser. Es gelte, künftig Pflanzen anzubauen, die weniger Wasser brauchen. „Wir müssen da mehr in Forschung investieren.“

Thema Düngeverordnung: 2017 war eine neue Verordnung vom Bund erlassen worden, die der zuständige EU-Kommissar dann als zu wenig tauglich für die Entlastung des Grundwassers ablehnte. Die Ministerin sah ein, dass die Landwirte mit der Neufassung nicht zufrieden sind, erklärte aber: „Wir hatten keine andere Wahl, sonst hätten wir 800 000 Euro an die EU bezahlen müssen – pro Tag.“ Ein Landwirt beklagte das schlechte Image seines Berufsstandes: „Wir sind die Bösen, die es von allen Seiten drüberkriegen, wir sind für viele Tierquäler und Grundwasservergifter.“

Für die Ministerin ist Landwirtschaft eine Zukunftsbranche. Sie mahnte den gesellschaftlichen Konsens an, die Menschen müssten die Landwirtschaft und ihre Probleme verstehen.