Stadtgeflüster: Marzipantorte und Mülleimer

Heute mit einer seltsamen Aussichtsform, Oldtimerfahrt in die Niederlande und einem Baum mit Herz.

Stadtgeflüster: Marzipantorte und Mülleimer
Foto: Manfred Baum

Willich/Tönisvorst. Am vergangenen Samstag waren etwa 160 Fahrzeuge beim Oldtimer-Festival. Die Wagen starteten in Viersen, fuhren in die Niederlande und machten sich nach einer Mittagspause wieder auf den Weg nach Süchteln. Dank Beifahrer fuhren etwa 300 Oldtimer-Begeisterte mit. Auch in der legendären BMW-Isetta aus dem Jahr 1960 von Wolfgang Rödder aus Tönisvorst.

Der Wagen fährt etwa dreimal so schnell wie ein E-Bike. Kann man bei dem Foto nur hoffen, dass die Beiden es sich in der Mittagspause nicht zu sehr haben schmecken lassen und auch auf dem Rückweg wieder bequem Platz nehmen konnten.

Es ist schon ein bisschen her, aber: 16 Kinder spornten ihre acht Väter an, ihr Bestes zu geben und die absolut schönste Muttertags-Torte zu zaubern. Erneut gab es zum Muttertag im Neersener Kinder- und Jugendtreff No. 7 das beliebte Väterbacken des Familienzentrums Neersen.

Fünf Stunden dauerte es, bis die zartgrünen Marzipan-träume vollendet und beschriftet waren: Aber mit einem cooleren Muttertagsgeschenk konnte dann sicher kaum einer bei Mama punkten. Im nächsten Jahr geht´s mit dem Muttertagsbacken weiter, und die VäterKoch-Kurse, Teil 2, starten im kommenden Herbsthalbjahr. Informationen gibt es bei den Familienzentren oder unter: www.number-7.de.

Nahmen wir vor ein paar Wochen noch an, dass Paulchen Panther an der Kirchtumuhr St. Cornelius gedreht hatte, funktioniert sie nun wieder. Die Zeit wird genau angezeigt und zur halben und vollen Stunde mit Glockenschlag bekannt gemacht. Na, dann läuft ja auch bei der Kirche wieder alles im Takt.

Karnevalisten feiern ihre Jubiläen bekanntlich etwas anders als andere Leute. Statt zum Beispiel das 100-jährige Bestehen eines Vereins zu begehen, werden gerne „närrische Jubiläen“ bedacht, in denen irgendwo die Zahl 11 vorkommt. Insofern würde sich ein 111-jähriges Bestehen für ein solch lustiges Fest gut eignen. Warum wir das alles hier erzählen?

Nun, ganz einfach: Die Anrather Justizvollzugsanstalten laden Ende Mai zum 111-jährigen Bestehen ein. Die Stimmung hinter den hohen Mauern scheint also ausgelassener zu sein als gemeinhin angenommen.

Noch ein Grund zur Freude hat Joseph Heyes in diesen Tagen: Er ist zum zweiten Mal Großvater geworden. Nach drei Töchtern und einem Sohn, hält nun auch das zweite Enkelkind die Familie Heyes auf Trab. Aaron heißt der Zuwachs und darf seinen Opa bestimmt schon bald im Rathaus besuchen.

So langsam bereitet sich Schiefbahn auf das Schützenfest (14. bis 17. Juni) vor. Angeführt wird das Heimatfest der Sebastianer von König Sven Scheffler und von seinen Ministern Frank Scharmukschnis und Franz-Josef Dohmen. Die Königin, Sabine Scheffler, war jetzt mit Minsterin Erika Dohmen bei der Willicher Tafel mit seinem neuen Vorsitzenden Hermann Jüngst zu Gast. Das Königshaus verzichtet in diesem Jahr auf Sachpräsente; stattdessen wird um Spenden für die Willicher Tafel gebeten.

Rückblende noch mal in die Zeit vor der Wahl: Sie erinnern sich an das Anrather Wahlplakat auf dem Josef Heyes und der Vorster Peter Joppen zu sehen waren. Die WZ hatte die Frage aufgeworfen, wie denn ein Tönisvorster auf ein Willicher Wahlplakat kommt. Peter Joppen antwortete wie folgt: „Ganz klar, wir übernehmen jetzt Willich.“ Ob dies nach der Wahl gelungen ist, muss erst noch geklärt werden.

Große Pläne hatte die Stadt Tönisvorst am Baggersee Graverdyk. Nachdem die Produktion des Sand- und Kiesabbau beendet wurde, sollte eine große Aussichtsplattform errichtet werden. An der Böschung sollten Holzliegen entstehen, vier geplante Bäumen Rastenden dort künftig Schatten spenden. 35 000 Euro wollte man investieren. Das haben die drei Bänke hoffentlich nicht gekostet, die unser Fotograf am ehemaligen Baggersee entdeckt hat.

Mit Aussichtsplattformen kennt man sich in der Gegend offensichtlich aus: Besucher des Cafés am Kreisverkehr St. Töniser Straße/Korschenbroicher Straße in Willich können sich diesen nun von oben anschauen. Was kann es für eine schönere Aussicht bei Kaffee und Kuchen geben?

Passend dazu fordert die Junge Union, dass die Landesregierung, die für die Instandhaltung der Landstraßen zuständig ist, den Kreisverkehr sanieren lassen soll. Die Schlaglöcher seien unzumutbar. Das könnte natürlich auch die Aussichtsplattform erklären. Vielleicht wird den Besuchern bald ein Panoramablick über Bagger und Asphaltwalzen geboten.

Hier zeigt jemand ganz offensichtlich Herz und unser Fotograf hat davon einen Schnappschuss gemacht: An der evangelischen Kirche in St. Tönis findet sich dieser verwachsene Wundrand eines Baumes (Foto oben).

Wozu Wahlkampf doch alles gut sein kann: Immerhin haben es dadurch zwei neue Mülleimer auf den Radwanderweg in Höhe Abzweigung zur Robert-Schuman-Europaschule (RSE) Willich geschafft. Wahlkreisbetreuer Carsten Mader verspricht auch in Zukunft ein Auge auf die Verschmutzung auf diesem Teilstück des Radweges zu haben. Ob er sich wohl persönlich auf die Lauer legt?