Willich/Tönisvorst Stern von Bethlehem für jede Jahreszeit
Ein Blumenfahrrad, unappetitlicher Müll am Straßenrand und ein Klasse-Musiker aus New Jersey — der Stadtflüsterer hat wieder einiges zu berichten.
Willich/Tönisvorst. Lassen Sie uns über Blühendes sprechen. Da schauen wir gern zur Industriestraße in St. Tönis, genauer gesagt auf den Vorplatz zur Flüchtlingsunterkunft. Dort steht ein bunt bemaltes Fahrrad mit zwei gelben Kästen, die mit Blumen bepflanzt sind. Der Flüsterer hat erfahren, dass das Blumenfahrrad ein Gruß aus der unmittelbaren Nachbarschaft ist. Da liegt bekanntlich Lambertz Gartenbau. Schöne Sache, diese blühende Willkommensgeste.
Beim Thema „Müll am Straßenrand“, über das sich der Flüsterer vergangene Woche zwischen der Markant-Tankstelle und den Reckenhöfen bei St. Tönis aufgeregt hatte, hattVera Meyer-Rogmann aus St. Tönis ein „Déjà vu“-Erlebnis. „Ich fahre täglich mit dem Rad von St. Tönis nach Kempen und muss immer wieder feststellen, dass sich Mülltüten und ihr unappetitlicher Inhalt auch am Straßenrand der Düsseldorfer Straße zwischen Vorster Straße und dem Kreisverkehr befinden“, erzählte sie dem Stadtflüsterer. Und legte nach: „Dabei handelt es sich aber nicht um Abfall eines Schnellimbisses, sondern um gebrauchte Windeln und Einmal-Betteinlagen einer erwachsenen Person (leider gehen die Tüten beim Entsorgen auf und verteilen ihren Inhalt auch auf den Grünstreifen und den Radweg).“ Nach Beobachtung der St. Töniserin landeten die Tüten über Nacht am Straßenrand, so dass es sehr schwer sein dürfte, den oder die Verursacher auf frischer Tat zu ermitteln. „Es ist ausgesprochen ekelhaft, dort entlang zu fahren“ — da hat sie fraglos Recht.
Gleiches hat übrigens Volker Selse von der Schelthofer Straße in St. Tönis beobachtet. Dieses geht seit Anfang diesen Jahres so. „Mitunter werden ganze Müllsäcke voll von diesem Abfall einfach auf die Straße geworfen und immer schön auf den Straßen verteilt.“ Diese Schweinereien müssten gestoppt werden, fordert der Mann und hat Recht. Der Stadtflüsterer will sich auf die Lauer legen.
Weihnachtenkommt langsam wieder näher. In Kürze können die Deko-Experten wieder damit beginnen, die Lichterketten für den Einsatz im nächsten Winter vorzubereiten. Dieser Aufwand bleibt einem Anwohner der Kempener Straße in Vorst allerdings erspart: Den „Stern von Bethlehem“ in seinem Vorgarten baut er erst gar nicht ab. Was derzeit zu einem besonders schönen Anblick führt: Rund um den Stern blühen die Rosen.
Es ging um Kontaktpflege. Nämlich zu einer Ökotrophologin. Um mit ihr einen Workshop anzubieten. Das war das Anliegen von Reinhard Bismanns, Vorsitzender der Senioren Union Tönisvorst. Man kann es auch einfach ausdrücken: Die Jungs von dem Senioren-Verein wollten einen Kochkurs machen. Was sie bei der NEW in Viersen dann auch taten. Es wurde ein italienischer Abend mit leckerem Essen, einem Glas Rotwein und dem obligatorischen Kaffee hinterher. „Es schreit nach einer Wiederholung“, so das kulinarische Fazit von Bismanns.
„Das kann doch nicht wahr sein.“ Herbert Hannen aus Willich ist Anwohner der Dickerheide. Und er ärgert sich über eine in seinen Augen ziemlich rudimentäre Straßenbaumaßnahme. Da war doch das Stück Kreuzstraße in Tupsheide in Schiefbahn gesperrt. „Wir haben uns alle gefreut, dass die Löcher endlich mal geflickt werden. Eigentlich hatten wir mit einer Komplett-Sanierung gerechnet“, sagt der Mann. Um dann bitter enttäuscht zu werden. „Gerade mal zwei kleine Abschnitte am Anfang und am Ende wurden gemacht, außerdem ein Stück mittendrin.“ Nach wie vor habe die Straße jede Menge Löcher und Unebenheiten. Und dafür der ganze Aufwand mit der Sperrung, sagt er. Ein Wort hält der Anwohner für die Ausbesserungsarbeiten parat: „Erbärmlich!“
Und wieder gab’s einen hochkarätigen Gast im St. Töniser Wohnzimmer von Ruth und Guido Beckers. Dort hatte sich am vergangenen Freitag Joe D’Urso angesagt, ein Musiker aus Asbury Park/New Jersey. Und bei der Erwähnung dieses Ortsnamens ahnen es die Kenner schon: Ja, der Mann ist ein Bekannter von Boss Bruce Springsteen. Und bei sich zu Hause eine durchaus große Nummer. Wenn er mit Band in der Kultkneipe Stone Pony in Asbury Park auftritt, werden die freien Plätze richtig knapp. Am Freitag war er solo unterwegs. Und überzeugte. Am nächsten Tag ging’s gleich weiter.
Nleiben wir einen Moment bei Joe D’Urso. Der hatte sein Publikum nach Sekunden eingefangen: „4th of July“ oder „Sandy“, jener legendäre Song Springsteens von dem noch legendäreren Album „The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle“ war das erste, was der Künstler anspielte. Und damit gleich für eine Mitsing-Stimmung sorgte. Die allerdings nie Lagerfeuer-Romantik wurde. Was dem Abend sichtlich guttat. Immer mal wieder einen Coversong eingestreut, immer eine gute Geschichte auf Lager. Beispiel: „Der nächste Song handelt von Frauen, deren Männer nicht viel Geld haben. Kein Haus, kein großes Auto. Ich habe ihn für meine Frau geschrieben.“