St. Tönis Straßenbeleuchtung defekt: Anwohner tappen im Dunkeln

An der verkehrsberuhigten Benrader Straße funktionieren einige Laternen nicht. Bis zu einer Reparatur können jedoch mehrere Wochen ins Land gehen.

Foto: Lübke

St. Tönis. Monika Beyer muss ihrem Frust einmal Luft machen. Sie wohnt an der Benrader Straße in St. Tönis und ärgert sich seit einigen Wochen darüber, dass dort zwei Straßenlaternen nicht funktionieren. „Da sieht man die Hand vor Augen nicht“, sagt sie — woran auch mehrere Anrufe bei der Stadtverwaltung nichts geändert hätten.

Bei ihrem ersten Telefonat Ende Oktober habe ihr eine nette Dame vom Tiefbauamt gesagt: „Ich kümmere mich darum.“ Auch nach mehr als einer Woche sei aber nichts passiert. Deshalb habe sie sich erneut mit dem Tiefbauamt in Verbindung gesetzt. Und dort von einem Herren erfahren, es sei leider verpasst worden, der zuständigen Wartungsfirma einen Hinweis auf die defekten Laternen zu geben. Die nächste Wartung stehe nun in vier Wochen an.

„Daraufhin erkundigte ich mich, was denn wohl wäre, wenn ich im Dunklen falle“, berichtet Monika Beyer. Der Mann habe ihr empfohlen, eine Warnweste anzuziehen. „Und diese Maßnahme schützt mich dann vor dem Hinfallen? Oder meint er, ich würde wenigstens gesehen, wenn ich schon läge“, fragt die St. Töniserin empört. Außerdem habe ihr der Stadt-Mitarbeiter auch noch gesagt, sie könne die Laternen für 120 Euro pro Stück ja auch privat reparieren lassen.

Diesem Teil der Darstellung widerspricht allerdings Catharina Perchthaler, Pressesprecherin der Stadt Tönisvorst. Weder sei der Hinweis an die Wartungsfirma vergessen worden, noch habe ihr Kollege der Bürgerin empfohlen, eine Warnweste zu tragen. „So etwas hat er nicht gesagt“, erklärt Perchthaler nach Rücksprache mit dem Kollegen.

Tatsächlich sei es aber so, dass die beauftragte Wartungsfirma nur in Intervallen von vier Wochen die Aufträge aus Tönisvorst abarbeite. Das geschehe vor einem finanziellen Hintergrund: Bei der bundesweiten Ausschreibung habe seinerzeit der günstigste Anbieter den Zuschlag bekommen. Häufigere Wartungsintervalle seien da nicht drin. Davon könne man nur in Notfällen, etwa wenn eine Laterne umgefahren werde, eine Ausnahme machen. „Diese Auskunft haben wir auch anderen Anwohnern der Benrader Straße gegeben, die sich bei uns gemeldet haben“, sagt Perchthaler.

Die nächste Wartung, so informiert sie weiter, gebe es Ende November. So lange werden Monika Beyer und ihre Nachbarn also wohl weiter im Dunkeln tappen.