Strick-Schick am Laternenpfahl

„Verhülltes und Enthülltes“ — das ist das Motto der bunten Meldungen dieser Woche, in denen es auch ums Entblättern, Verzetteln, Verstricken und Versprechen geht.

Willich/Tönisvorst. Ein hübscher Anblick gleich rechts: Neu eingekleidet ist der Mast der Straßenlaterne vor dem Handarbeitsgeschäft Ziegler in St. Tönis. Farbiger und mit 3-D-Effekten kommt das Design daher — ein echter Hingucker.

Ein hübscher Anblick: Annica Lambertz, die erste Tönisvorster Apfelkönigin, hat ihre offizielle Amtskleidung anprobiert. Bei einer gemeinsamen Einkaufstour mit Stadt-Pressesprecherin Catharina Perchthaler und Fotografin Ira Ingenpaß durfte sich die 25-Jährige in Duisburg die passende Garderobe aussuchen.

Wie diese aussieht, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Nur so viel: Anlässlich ihrer offiziellen Amtseinführung Mitte Juli wird die Königin erstmals eine der neuen Robe tragen.

Ebenfalls hübsch: Die Verpackungskunst, die Spaziergängern in diesen Tagen im Neersener Schlosspark auffällt. Hinter dem seltsamen Gebilde verbirgt sich aber nicht etwa eine heimliche Bohrung nach Öl oder Gas, sondern tatsächlich Kunst:

Die Skulptur des Düsseldorfers Thomas Schönauer wird am Dienstag enthüllt. Typisch für Schönauers Werk sind übrigens lackierte Stahlskulpturen. Was er in Neersen zeigt, bleibt noch geheim.

Wenden wir uns einem Thema in Anrath zu: Dort sind an der Kirche die Archäologen vor einiger Zeit fertig geworden. Besondere Funde haben sie nicht gemacht. Immerhin entdeckten sie aber — neben anderen Knochen — das Gerippe eines Pferdes, das ganz in Kirchennähe verscharrt war.

Um jetzt nocheinmal auf das bereits an dieser Stelle dementierte Gerücht zu kommen: Nein, das ist nicht das Reittier eines römischen Ritters, der hier mit Rüstung und Pferd beerdigt wurde. Ganz sicher nicht.

Umweltfreundlich zur Arbeit kommen — diese Idee hatte man bei der Volksbank Willich/Mönchengladbach, die ihren Sitz bekanntlich in Neuwerk hat. Also kam eine ganze Reihe von Mitarbeitern mit dem Rad, wie die Öffentlichkeitsabteilung stolz mitteilte.

„Den weitesten Weg hatte Wilhelm Ridder aus Nettetal“, vermeldete die Presseabteilung. Direkt dahinter sei der stellvertretende Vorstand Franz D. Meurers gekommen, der im Selfkant wohnt. Jetzt hat der Stadtflüsterer das Lineal angelegt und herausgefunden, dass der Selfkant über 50 Kilometer von Neuwerk entfernt liegt.

Was ist passiert? „Er ist nicht die ganze Strecke mit dem Rad gefahren“, bekennt Volksbank-Mitarbeiter Markus Schmitz.

„Die Feuerwehr ist schnell da, wenn sie gebraucht wird. Die Prinzengarde ist immer dabei, wenn es gute Stimmung geben soll.“ Zwei Tönisvorster Clubs, ein Gedanke. Beide machten sich zur gemeinsamen Radtour auf. Die führte quer durch die Natur nach Oedt — zu Kaffee und Kuchen, heißt es.

Ob solches tatsächlich konsumiert wurde oder ob der Kaffee hefeblond und kühl war und zudem eine Schaumkrone hatte, konnte auf die Schnelle nicht geklärt werden. Jedenfalls ging’s später zurück in die Apfelstadt, wo am Feuerwehrgerätehaus der Grill angeschmissen wurde.

Zurückgegangen war die Aktion auf ein Geschenk. Die Blauröcke hatten den Karnevalisten diesen gemeinsamen Tag zum Jubiläum geschenkt.

Zum Thema Parken. Manchmal ist es schon — sagen wir: gewöhnungsbedürftig — zu sehen, wie manche Zeitgenossen es schaffen, mit einem einzigen Auto jede Menge Parkraum zu blockieren.

Solches beobachtet auch der Willicher Kurt Spee, Anwohner der Burgstraße. „In die Parkbuchten passen vier Autos, aber es kommt vor, dass zwei Wagen den ganzen Platz für sich beanspruchen“, sagt Spee.

„Es sieht aus wie die sprichwörtliche Sau.“ Das sagt eine WZ-Leserin, die an der Rue de Sees in St.Tönis wohnt und die auf die Müllcontainer am Marienheim schaut. „Da wird ein Zeug abgestellt, das spottet jeder Beschreibung“, sagt die Frau.

Immer wieder würden Müllsäcke mit Lumpen und Unrat einfach dort abgestellt, neulich lag sogar eine Matratze dort herum. „Dabei entsteht doch da der Kindergarten, wie soll denn das werden?“, fragt die besorgte Anwohnerin.

Apropos Müll: Dass man solchen auch hübsch verpacken kann, hat WZ-Fotograf Friedhelm Reimann jüngst am „Neuen Markt“ in St. Tönis gesehen. Die Tonnen dort sind mit einem Jägerzaun und reichlich Grün sehr schön verziert worden und fallen so kaum noch auf. Zumindest nicht unangenehm.

Vor einigen Wochen berichtete der Flüsterer darüber, dass am Ausgang der Einkaufspassage zur Sassengasse in Anrath zwei Poller aufgestellt wurden. SPD-Mitglieder hatten darauf hingewiesen, dass die beiden Pfähle ein Befahren bzw. Begehen der Passage durch Rollstuhlfahrer, Personen mit Kinderwagen und Menschen mit Rollatoren verhinderten.

Jetzt kann berichtet werden, dass derjenige, der für die Aufstellung der Poller verantwortlich war, diese wohl wieder demontiert hat. Markus Gather, der Anrather SPD-Vorsitzende, freute sich über diese Einsicht und bedankt sich auf diesem Weg für die sofortige Entfernung der Hindernisse.

Zum Schluss Heiteres zum Theaterstück Mittsommernachts-Sex-Komödie, das am Samstag in Neersen Premiere feierte. Hans Kothen vom Festspielverein hatte es in seiner Begrüßung als „Mitternachtssexkomödie“ angekündigt und mit dem Versprecher amüsiert. Aber der Stadtflüsterer bekennt: „Ist mir auch schon mehrfach so gegangen.“