Tönisvorst St.Tönis: Werbering hofft auf mehr Kooperation mit der Stadt
In St. Tönis gab es ein „sehr konstruktives“ Gespräch mit dem Bürgermeister. Es ging unter anderem um hohe Kosten für die Sicherheit.
Es gab viel zu besprechen — und das Gespräch verlief „sehr konstruktiv“. Der Vorstand des St. Töniser Werberings hatte am Dienstag die Presse eingeladen, um über ein Gespräch mit Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) und Wirtschaftsförderer Markus Hergett zu berichten. Gleich in mehreren Punkten wünschten sich die Händler mehr Unterstützung — eine engere Kooperation — mit der Stadt. „Und diese Kooperation ist seitens der Stadt gewollt. Wir haben viel Positives aus dem Gespräch mitgenommen“, so Vorsitzender Stefan Robben.
Guter Dinge ist der Werbering-Vorstand mit Blick darauf, dass die Kosten für die Sicherheit bei Stadtfesten künftig reduziert werden können. Nach vielen Katastrophen und Terror in der Welt seien diese immens gestiegen. „Das ist auf Dauer für uns als Veranstalter nicht mehr darstellbar“, sagt Robben. Die Stadt Tönisvorst würde die gesetzgeberischen Auflagen „besonders strikt“ handhaben. So müssten in St. Tönis deutlich mehr Sanitätskräfte vorgehalten werden als in anderen Städten. Dies habe man insbesondere bei einem Austausch mit der Kempener Händlergemeinschaft festgestellt. „In Kempen wird bei Festen mit achtmal so viel Besuchern wie in St. Tönis kalkuliert. Dort liegen die Kosten aber 40 Prozent unter unseren“, sagt der Vorsitzende.
Diese Rechnung kann aus Sicht des St. Töniser Werberings nicht aufgehen. Im Austausch mit der Stadt sei dann auch festgestellt worden, dass in St. Tönis eine zu hohe Besucherzahl angesetzt werde. Laut Robben gibt es für Genehmigungen in Sachen Sicherheit eine „magische“ Grenze von 5000 Besuchern. Wenn man darüber liege, müsse man ein Stadtfest als Großveranstaltung deklarieren — mit eigenem und aufwendigem Sicherheitskonzept. „Ziel von Stadt und Werbering ist, dass wir künftig unter dieser Zahl liegen“, sagt Robben.
Helfen soll auch, dass Bürgermeister Goßen außerdem Erster Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist. Denn auch in diesem Bereich seien die Kosten explodiert. „Früher hat uns der Sanitätsdienst 500 Euro bei einem Fest gekostet — heute sind es 3000 Euro. Und bei vier Festen im Jahr sind wir bei 12 000 statt 2000 Euro“, sagt Stefan Robben. Wie Vorstandskollege und CDU-Ratsherr Ulrich Peeren ergänzt, hat der Bürgermeister zugesichert, mit den Verantwortlichen beim DRK über das Thema zu sprechen.
Ein weiteres Ärger-Thema aus Sicht der Innenstadt-Händler ist die Parksituation am neuen Standort der Post an der Ringstraße. Wie bereits berichtet, gibt es dort in direkter Nähe der Filiale nur drei Behinderten-Parkplätze. „Reguläre“ Parkmöglichkeiten gebe es nur gegenüber an der Ringstraße sowie einige Meter weiter an der Krefelder Straße. „Die Leute sind halt bequem und parken meist in der direkten Nähe auf einem Behindertenparkplatz“, hat Ulrich Peeren festgestellt. Dies wiederum führe dazu, dass das Ordnungsamt dort eifrig Knöllchen verteile.
Deshalb hat der Werbering im Gespräch mit der Stadtspitze die Idee ins Spiel gebracht, die Behindertenparkplätze auf die Fläche an der Krefelder Straße zu verlegen. Vor der Post sollen dann drei Stellplätze für sogenannte Kurzzeitparker eingerichtet werden. „Da könnte man dann 15 oder 20 Minuten parken, um beispielsweise ein Paket bei der Post abzugeben“, merkt Stefan Robben an. „Der Bürgermeister hat den Vorschlag zur Kenntnis genommen. Er soll geprüft werden“, ergänzt Peeren.
Mit Blick auf das Parken in der City hatte der Werbering aber ein großes Lob für Politik und Verwaltung parat. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das Parken in St. Tönis immer noch komplett kostenlos ist. Und das soll nach Angaben des Bürgermeister auch so bleiben“, sagt Ulrich Peeren.
Etwas tun will die Stadt nach Angaben des Werberings auch beim holprigen Pflaster in der Innenstadt, was gerade für Rollatoren oder Kinderwagen ein Problem sei. „An zwei oder drei Stellen sind die Fugen bereits verfüllt worden, damit das nicht mehr so ruckelt“, sagt Robben. Dies soll nun flächendeckend in der Innenstadt geschehen — wahrscheinlich im nächsten Jahr.