„Ich zog von Viersen nach Anrath um und wollte den Umzugsservice der Telekom nutzen“, erinnert sich Münstermann. Sie erhielt auch ein bestätigendes Schreiben, in dem die alten Nummern als gelöscht und die neuen Telefonnummern für den Anrather Anschluss genannt wurden.

Der Umzug erfolgte im Sommer vergangenen Jahres und kurze Zeit später erhielt sie die Mitteilung über den Besuch eines Technikers. Da dieser Termin mit dem Urlaub von Münstermann kollidierte, sagte sie ihn ab und bat um einen neuen. „Im Urlaub kam dann über Handy ein Anruf des Technikers, er stehe vor meiner Wohnung“, berichtet die junge Frau. Das Schicksal nahm seinen Lauf.

Die Mitarbeiter der Telekom verbuchten den nicht geschalteten Anschluss trotzdem als geschaltet — die erste Rechnung flatterte ins Haus. „Damals dachte ich noch an ein leicht zu lösendes Missverständnis“, erzählt Münstermann. Ein böser Irrtum. Monat für Monat kamen die Rechnungen für den Anschluss, der ja bekanntlich nie existiert hatte. Nina Münstermann konnte weder telefonieren, noch surfen noch das mitgebuchte Entertainment-TV-Programm einschalten.

Immer wieder nahm Münstermann per Post und ihrem Handy Kontakt zur Telekom auf — erfolglos. Drei Vorgangsnummern und sechs Beraterinnen später schlugen die angeblichen Außenstände Ende Februar mit besagten 1055,32 Euro zu Buche.

Bis sich die Westdeutsche Zeitung einschaltete. „Es ist ein unglücklicher Umstand, der mit dem nicht zustande kommen des Technikertermins anfing“, erklärt Katja Werz, Telekom-Pressesprecherin der Region West.

Der nie geschaltete Anschluss sei aus ungeklärter Ursache gebucht worden. Acht Monate später kann Münstermann aufatmen. Die Telekom sicherte ihr per Handy-Anruf zu, dass ihr Konto auf Null stehe und sie jederzeit einen neuen Anschluss bei der Telekom bestellen könne.