Tönisforst Tobias Levels kommt nach Hause
Der gebürtige St. Töniser spielt morgen gegen seine früheren Kollegen von Borussia Mönchengladbach.
Tönisvorst. Es ist schon ein bisschen wie nach Hause kommen, wenn Tobias Levels am Samstagnachmittag im Mönchengladbacher Nordpark aufläuft. Im Trikot der „Schanzer“, also des FC Ingolstadt. Jahrelang hat der heute 28-Jährige für die Borussia gespielt. Aber auch in anderer Hinsicht ist es ein nach Hause kommen. Levels ist gebürtiger St. Töniser, hat nach wie vor viele Kontakte in seine alte Heimat und ist auch immer noch regelmäßig hier, wie er der Westdeutschen Zeitung verriet.
„Ich habe von 1999 bis 2011 dort gespielt. Das ist schon so etwas wie eine Heimat“, sagt der Fußballprofi, „eine Herzensangelegenheit.“ Jetzt aber ist das Trikot ein anderes.
„Wenig“, sagt Levels auf die Frage, ob er immer noch Infos aus seinem ersten Fußballclub bekommt, dem Spielverein St. Tönis. „Man hört über den Onkel oder den Cousin, ob da was passiert. Aber einen heißen Draht habe ich nicht mehr dahin.“
Anders ist das mit den Kontakten in seinen Heimatort. „Meine Eltern wohnen in St. Tönis, die engsten Freunde ebenfalls.“ Da sei es doch klar, dass er regelmäßig dort sei. Seinen Bruder hat es fußballerisch nach Nettetal verschlagen, wo er bei Union in der Landesliga kickt.
Wie steht es mit Kontakten zu Borussia? „Ja, zum Beispiel zu Toni Jantschke und Martin Stranzl.“ Mit ihnen treffe er sich auch gelegentlich, wenn er am Niederrhein sei. Mit Borussia-Manager Max Eberl treffe er sich hin und wieder zum Abendessen. Dabei geht’s durchaus nicht immer um das Thema Fußball. „Das ist ganz gemischt, aber natürlich spielt der Fußball immer irgendwie eine Rolle.“
Viele Reaktionen hat der Ingolstädter nach seinem Tor vergangenen Samstag auf Schalke bekommen. „Das war ja auch noch ein schönes“, freut er sich. Dass er „Buden“ macht, kommt bei dem Defensivspieler eher selten vor. „Toni Jantschke hat mir eine SMS mit drei Smileys geschickt“, erzählt Levels und schmunzelt. Aber auch einige Schalke-Fans hätten gratuliert: „Die waren nicht so begeistert.“
In Ingolstadt hat er sich „sehr gut eingelebt“, wie er sagt. „Ich war viel alleine unterwegs, habe die Stadt und das Umfeld erkundet“, erklärt er. Seine Freundin wohne in Mönchengladbach und arbeite in Düsseldorf. Seine derzeitige Heimat gefalle ihm sehr gut. Aber auch in München war er mehrfach, „einen alten und engen Schulfreund aus St. Tönis besuchen“.
Ansonsten sei er auch mit Mannschaftskollegen unterwegs, etwa Moritz Hartmann, Pascal Groß, Benjamin Hübner oder Marvin Matip. „Ich gehe aber auch ins Kino und habe meine Gitarre mitgenommen“, sagt Levels.
Und jetzt geht’s also gegen die „alte Liebe“, die Elf vom Niederrhein. Wenn er das Kunststück nochmal schafft, einzunetzen, wird er sich dann den Jubel verkneifen? Die Antwort kommt schnell und klar: „Nein, so ein Typ bin ich nicht. Wenn ein Tor gelingt, dann gehört einem der Jubel.“ Es werde sicher ein schweres Spiel. „Mönchengladbach ist in einer Super-Verfassung.“ Aber die Ingolstädter seien eine sehr unangenehme Mannschaft. „Deshalb rechnen wir uns schon etwas aus.“