Wirtschaftsförderung Tönisvorst Mitarbeiter sind auch Markenbotschafter ihres Arbeitgebers

Tönisvorst · Wie Mitarbeiter zu Markenbotschaftern oder Corporate Influencern werden können, darum ging es jetzt bei einer Veranstaltung der Tönisvorster Wirtschaftsförderung.

Die Tönisvorster Unternehmensberaterin und Autorin Kerstin Hoffmann referierte auf Einladung der Wirtschaftsförderung.

Foto: Heribert Brinkmann

Marke und Markenbotschafter: Bei diesen Begriffen denkt man an Promis, die Produkte oder Unternehmen repräsentieren – wie Thomas Gottschalk früher bei einem Süßwarenhersteller und heute bei einem Hersteller für Hörgeräte oder Frau Antje als Repräsentantin für Käse aus Holland. Dass und wie sich aber auch mittlere und kleine lokale Unternehmen oder Selbstständige als „Marke“ darstellen können und wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Markenbotschaftern oder Corporate Influencern werden können, darum ging es jetzt bei einer Veranstaltung der Tönisvorster Wirtschaftsförderung.

Weil derzeit Veranstaltungen wie das Unternehmerfrühstück „TönisVorstum8“ nicht möglich sind, hatte Wirtschaftsförderer Markus Hergett ein Online-Treffen „TönisVorsthalb5“ organisiert und für den ersten Termin die Unternehmensberaterin Dr. Kerstin Hoffmann als Referentin gewonnen. Ihr Thema: „Corporate Influencer – was ist das und braucht mein Unternehmen das?“

Social Media ist ein wichtiger Faktor, um Kontakte zu halten

Der englische Begriff bedeutet: „Mitarbeiter, die gern in ihrem Unternehmen arbeiten und gern darüber reden“ oder „Mitarbeiter, die ihrem Unternehmen in den sozialen Medien ein Gesicht geben“. Und für dieses „Gesicht“ braucht es eine Strategie – die Markenbotschafterstrategie. Denn wer als Unternehmensangehöriger erkennbar ist, beeinflusst das Markenbild, so Hoffmann – und: „Auch ein schlechter Markenbotschafter ist ein Markenbotschafter.“ Social Media sei – gerade derzeit – ein wichtiger Faktor, um Kontakte zu halten. Sie warnte, dass Unternehmer ohne Markenbotschafter-Strategie den Erfolg dem Zufall überlassen.

Um eine Strategie für ein kleines Unternehmen zu schaffen, gehe es im ersten Schritt um eine gemeinsame Basis und etwa die Klärung folgender Fragen: Was macht uns aus? Welche Werte tragen uns? Mit welchen Leistungen sind wir einzigartig?

Im weiteren Verlauf sei es unter anderem ratsam, die Strategie regelmäßig zu prüfen, Erfolge zu dokumentieren und Überflüssiges loszulassen. Wichtig sei es, alle Mitarbeiter einzubinden, denn auch die Bäckereifachverkäuferin sei mit ihrem Auftreten eine Markenbotschafterin. Es brauche Vertrauen zu den Mitarbeitern, aber es gelte auch: Welche Botschaften vermittelt werden sollen, liege letztlich zur Entscheidung bei der Unternehmensführung, „ein Unternehmen ist keine Demokratie, es gibt Grenzen.“

Die mehr als 20 Teilnehmer verfolgten den rund 30-minütigen Vortrag interessiert und beteiligten sich danach per Chat mit Fragen. Für Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg und den Wirtschaftsförderer war diese erste Online-Veranstaltung ein Erfolg. Sie soll persönliche Treffen nicht ersetzen, „aber wir wollten in der Corona-Zeit das Netzwerk pflegen und etwas bieten“, so Wirtschaftsförderer Hergett.