Bürgermeisterwahl Tönisvorst: Leuchtenbergs dritter Anlauf

Tönisvorst · SPD-Mann Uwe Leuchtenberg will Bürgermeister von Tönisvorst werden. Er tritt zum dritten Mal gegen Thomas Goßen (CDU) an.

Uwe Leuchtenberg tritt zum dritten Mal als Bürgermeisterkandidat für Tönisvorst an. Diesmal mit Rückendeckung von SPD, Grünen und GUT.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Drei sind keiner zu viel: Uwe Leuchtenberg (62) nimmt den dritten Anlauf. Er nimmt zum dritten Mal die Rolle des Herausforderers von Thomas Goßen an und wird dabei getragen von der Zuversicht dreier Fraktionen: SPD, Grüne und GUT sind der Meinung, Genosse Uwe ist der Richtige im Tönisvorster Bürgermeisterzimmer ab Herbst 2020.

In einer Online-Pressekonferenz, anwählbar für jedermann im Ort, hat das Parteienbündnis den gemeinsamen Wunschkandidaten am Donnerstagabend vorgestellt.

Uwe Leuchtenberg, Jahrgang 1958, ist gebürtiger St. Töniser. Der Industriefachwirt ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder. Er war zwei Jahrzehnte lang in der Textilindustrie tätig, wechselte dann die Branche und fasste Fuß in der Energiewirtschaft. Er war dadurch beruflich seit 25 Jahren regional und heimatnah verwurzelt – als Prokurist der Stadtwerke Tönisvorst GmbH und darüber hinaus verantwortlich für den Marketingbereich der NEW AG im Kreis Viersen und der Stadt Tönisvorst. Seit einem halben Jahr befindet sich Leuchtenberg in der Passivphase seiner Altersteilzeit.

Politisch ist Leuchtenberg ein Urgestein in der Stadt. Bereits 1979 trat er den Jusos bei. 1986 wurde er sachkundiger Bürger der Stadt Tönisvorst. Dem Stadtrat gehört Leuchtenberg seit Ende der 1980er Jahre an. Als stellvertretender Bürgermeister hat er Repräsentationspflichten und -küren kennengelernt.

Seinen größen politischen Erfolg feierte Leuchtenberg vor 15 Jahren. 2005 zog er in den nordrhein-westfälischen Landtag ein, agierte für die SPD unter anderem als deren energiepolitischer Sprecher.

Dass der dritte Anlauf nach zwei kommunalpolitschen Niederlagen als SPD-Spitzenmann die Bürger überrascht, kann sich Leuchtenberg vorstellen. Aber die Chancen auf Erfolg stehen seiner Meinung nach diesmal so gut, dass er diese Chance – seine letzte – auf politische Gestaltung im Spitzenamt nicht ungenutzt lassen
wollte.

Leuchtenberg hat die Rückendeckung von Grünen und der Gemeinschaft unabhängiger Tönisvorster. Die Vertreter der Parteien könnten es menschlich gut miteinander, sagt Leuchtenberg, haben in den vergangenen Monaten auch gemerkt, dass sie in Projektarbeit harmonieren.

„Es gibt thematisch so viele Gemeinsamkeiten“, so Leuchtenberg, „dass wir mehr als eine Amtszeit brauchen, um sie alle umzusetzen“.

Leuchtenberg, der grüne Rote mit Hang zur parteipolitischen Unabhängigkeit vor Ort, will die Interessen bündeln, die Umsetzung stärken. Bezahlbarer Wohnraum ist ein Top-Thema seiner eigenen Partei. Die Klimapolitik ein Kernanliegen der Grünen. Die Digitalisierung für ganz Tönisvorst auch ein Anspruch der GUT-Fraktion.

„Uwe hat die Kompetenz“, ist Helge Schwarz, Parteichef der SPD in Tönisvorst, überzeugt: Leuchtenberg kenne das poltische Geschäft, könne mit Menschen umgehen und habe Führungsqualitäten. Es sei diskutiert worden über die Personalie und den erneuten Versuch. Leuchtenbergs Überzeugung, nun gemeinsam die guten Ideen, die auch nach Jahren noch nicht umgesetzt worden seien, mit verstärkter Hausmacht vertreten zu können und zu wollen, habe schließlich die Zweifler an einem dritten Versuch überzeugt.

„Der Ort braucht eine Vision“, sagt Leuchtenberg. Die will er geben. Und der Wähler soll ihn von Amtsinhaber Goßen unterscheiden können. „Ich will die Menschen mitnehmen, sie ernst nehmen, indem ich sie frühzeitig informiere, gemeinsam mit ihnen nachdenken.“ Als Bürgermeister will Uwe Leuchtenberg Sprachrohr der Bürgerschaft sein. „Die Bürger sollen das Gefühl haben, vertreten, nicht nur verwaltet zu werden“, sagt der Kandidat.