Tönisvorst: Lorenzen hat die CDU verlassen

Der ehemalige Ratsherr sieht sich wegen kritischen Denkens abgestraft.

Tönisvorst. Bandik Lorenzen (Foto) hat die CDU verlassen. Nach "über 30-jähriger Mitgliedschaft und nach reiflicher Überlegung", wie es der Finanzexperte in einem Brief an den Kreis-Geschäftsführer der Partei, Hans Josef Kampe, formuliert hat.

Der ehemalige Ratsherr hatte im April seine erneute Kandidatur im Wahlbezirk 7020 zurückgezogen - aus gesundheitlichen Gründen, wie es damals hieß. Auch sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung (MIT) gab er deshalb offiziell ab.

Wie er jetzt in dem Brief an Kampe erklärt, werde man in Tönisvorst nur "hochgejubelt", wenn man ohne eigenes kritisches Denken das vertritt, was Partei- und Fraktionsspitze vorgeben. Lorenzens eigene Aktivitäten seien von Fraktionschef Horst von Brechan als "parteischädigend" bezeichnet worden. Bei Auswahl und Zuordnung von Wahlbezirken und Listenplätzen sei er daraufhin abgestraft worden. "Meine Selbstachtung verbietet es mir, weiter aktiv und im Namen der CDU aufzutreten", schreibt Lorenzen.

In einer zusätzlichen Mail an alle Mitglieder der neuen CDU-Fraktion beklagt er sich zudem, dass ihm gegenüber Vereinbarungen nicht eingehalten worden seien. Auf ein Abschiedsgeschenk verzichte er "zugunsten der Fraktionskasse".