Tönisvorst: Corona-bedingt hat das Team Schulsozialarbeit eine „Notbetreuung“ auf die Beine gestellt Rudi, Festus und der Ferienspaß

Tönisvorst · Corona-bedingt hat das Team Schulsozialarbeit eine „Notbetreuung“ für die letzten drei Ferienwochen auf die Beine gestellt. Kleine Gruppen, viel Spaß.

Der Besuch bei Tanja Dückers‘ Alpaka Rudi war ein Highlight für die Teilnehmer der Ferienspaß-Notbetreuung in Tönisvorst. Rudi lebt mit Alpaka Festus bei der Tönisvorster Schulsozialarbeiterin zu Hause auf dem Hof.

Foto: Dückers

„Notbetreuung“ stand im Mai plötzlich auf dem Etikett für den Sommer 2020. Ein unschöner Titel. Geradezu Spaß-los. Und dann noch in Verbindung mit langen Schulferien im Juli und August. Wie gut, dass sich der Inhalt dieser spröden Verpackungsaufschrift jetzt geradezu als Wundertüte entpuppt hat. Not macht erfinderisch. Auch beim Tönisvorster Ferienspaß.

Die Jungen und Mädchen, die doch eine, zwei oder sogar drei Wochen am – Corona-geschuldet – reduzierten Angebot der Stadt Tönisvorst teilnehmen konnten, weil ihre Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, dürften die Aktionen im kleinen Kreis sehr genossen haben. Das empfangene Echo der ersten beiden Wochen lässt dieses Zwischenfazit jedenfalls zu.

Intensives Gruppenerlebnis
in der „Notbetreuung“

Bis auf das Meckern über eine sechs Kilometer lange Wanderung hat Tanja Dückers nur positive Reaktionen zu vermelden. „Durch die Bank auch von den Eltern“, sagt sie im Namen des vierköpfgen Teams „Schulsozialarbeit“. Und auch Tanja Dückers kann für sich und ihre Kollegen Frederic Bovendeerd, Eva Hartmann und Sabine Jakubowski nach der bisher absolvierten „Notbetreuung“ sagen: Die Ferienfreizeit „Sommer 2020“ war besonders. Besonders schön. Besonders intensiv.

Ende Mai hatte die Verwaltung gemeldet: „Aufgrund der aktuellen Situation in Sachen Covid-19 muss in diesem Jahr der TönisVorster Ferienspaß leider ausfallen.“ Eltern wurden informiert, die bereits gezahlten Beiträge zurückerstattet. Es war das Aus für die Aussicht auf Sommerferienspaß für viele Kinder, die eigentlich seit ihrer Anmeldung Anfang des Jahres als Teilnehmer auf der Liste standen.

Kurzfrsitig wurde das
Programm auf die Beine gestellt

Aus erst „groß gedacht“ wurde schließlich ein „klein gemacht“: Für die letzten drei vollen Ferienwochen wurde eine „Notbetreuung“ eingerichtet. Tanja Dückers und ihre Kollegen haben in aller Kurzfristigkeit (weil langfristiges Planen in Corona-Zeiten kaum möglich ist) ein Programm der kurzen Wege auf die Beine gestellt. Es wurden Aktivitäten für drei Wochen für Gruppen von sieben bis zehn Kinder. Das ist nur ein Zehntel vom urprünglichen Teilnehmerfeld.

Normalerweise nehmen rund 100 Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren teil. Und normaler-
weise sind Bovendeerd, Dückers und ihre Kolleginnen Organisatoren im Hintergrund und nicht als Gruppenleiter ganz nah dran an der Umsetzung der Tagesideen im Kirchenfeld und anderswo.

Besuch bei einem Teammitglied der Schulsozialarbeit

Von wegen „nur“ Mandalas malen am Tisch, sagt Dückers und erzählt: Auf der To-do-Liste standen Minigolf im Ort, der Besuch in der Glaswerkstatt Siebenlist, Besuche im Krefelder Zoo – beide Male mit gebuchter Führung oder Quizrallye, weil die Gruppengröße es zuließ. Freitags fuhr das Spielmobil des Kreises vor und baute eine Hüpfburg auf. „Auf die konnten immer alle Kinder gleichzig“, sagt Dückers.

Ein Highlight war eine Alpaka-Wanderung. Festus und Rudi gehören zum Leben von Tanja Dückers. Sie bot den Ausflug zu ihren Tieren an.

Angela Thiel sorgte für
beste Verpflegung der Gruppe

Mit von der Partie war auch Angela Thiel, „unsere Küchenfee“, schwärmt Dückers. Sie erfüllte den Kindern sogar Wünsche. Diese Woche soll es Burger geben.

Der Ferienspaß geht an diesem Montag in die letzte Wochenrunde. Der Name „Notbetreuung“ will immer noch so gar nicht zu dem Angebot passen. Corona ruft 2020 intensiv empfundene Zeiten hervor.

Wer sich noch mehr Bilder vom Angebot machen möchte, klickt sich auf die Facebookseite der Schulsozialarbeit ­Tönisvorst.

Angebote für Kinder

Das „Kinder-Kultur-Programm“ des Jugendfreizeitzentrums JFZ in St. Tönis für die Monate September bis Dezember ist in Arbeit. Petra Schippers und Anette Wackers hoffen, dass sie dann alle Angebote und Veranstaltungen laut Coronaschutzverordnung in den Räumen an der Gelderner Straße durchführen dürfen. Das Programm werde „wieder eine bunte Mischung an Angeboten enthalten, sodass für jeden etwas Schönes und Interessantes dabei sein sollte.“ Ab Mitte August sind Anmeldungen möglich.

In Ferienwoche sechs gibt es auch Angebote im „Wohnzimmer“, der Kinder- und Jugendtreff an der Gerkeswiese in Vorst. Vom 10. bis zum 14. August ist das „Das Wohnzimmer“ allerdings geschlossen. Das Team ist ab dem 18. Augsut wieder da. Am Donnerstag, 20. August, wird der Treff wieder zum Düsterwald. Veranstaltet wird erneut ein Spieleabend zu dem beliebten Spiel „Werwolf“. Von 17 bis 20 Uhr. Wer gerne kommen möchte, muss mindestens zwölf Jahre alt sein und sich vorher anmelden. Mundschutz und Abstandsregeln werden selbstverständlich eingehalten. E-Mail: info@daswohnzimmer-toenisvorst.de

Auf den letzten Drücker noch neue Lektüre für den Ferienausklang? Die Stadtbücherei Tönisvorst hat bis zum 11. August folgende Sommerferien-Öffnungszeiten im Angebot: montags 9 bis 13 Uhr, dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, freitags 9 bis 13 Uhr, samstags: 10 bis 13 Uhr (jeweils 1. im Monat). Die Stadtbücherei ist per E-Mail zu ­erreichen: