Tönisvorster Rocknacht: Das Geschrei gehört dazu

Einige hundert Besucher rocken mit den Livebands bis tief in die Nacht.

St.Tönis. Freunde der ruhigen, leisen Töne waren am Samstag im Forum Corneliusfeld fehl am Platz. Zum 13. Mal fand die Tönisvorster Rocknacht statt, die wie immer vom Palm Beach Cafe der evangelischen Kirchengemeinde ausgerichtet wurde.

Mit Debark, einer Krefelder Metal/Rock-Formation, kam die erste von sieben Bands auf die Bühne. Neu war der abgesperrte Schulhofbereich, in den man erst nach einer Einlasskontrolle kam. Und in dem abgesperrten Bereich gab es Döner, Salate - und einige Raucherecken - im Forum selbst herrschte striktes Rauchverbot.

Drinnen war die Stimmung ausgelassen. Hier mischten sich Jungs und Mädels in Leder, in Jeans mit Rissen, mit gefärbten und mit viel Spray gestylten Frisuren unter die unauffälliger gekleideten Jugendlichen, jungen Erwachsenen und solche, die die 30 schon deutlich hinter sich gelassen haben.

Den vielen Hundert im Saal war eines gemeinsam - der Spaß an Livemusik. Dass es auch gut klang, dafür waren Oliver Rogge und Oliver Derks von der Veranstaltungstechnik Rogge & Derks zuständig. Unterstützt vom Auszubildenden Pascal Fassbender. Sie saßen die acht Rocknacht-Stunden über am Mischpult: Mikros und Instrumente liefen hier zusammen.

Hier entschied sich, dass auch die leisen Töne, von denen es zum Beispiel bei "Your dumb Invention oder Acoustic Rocks reichlich gab, zu hören waren. Aber auch dass das Geschrei oder die "Shouts" - die gab es tatsächlich und sie gehören zur Musik der Bands Trueside oder Breakdowns at Tiffany’s einfach dazu - nicht so laut wirkten, dass aus der Gitarrenmusik ein Klangbrei entstand.

Viel Arbeit für die Tonspezialisten in den kurzen Umbaupausen, genau hierfür den Boden zu bereiten. Und alles so hinzubekommen, dass es, wie Pascal Fassbender meinte, beim Auftritt der Bands rockt.

Das funktionierte, und zwar so, dass es auch im Publikum rockte. Das klassische Headbanging war zu sehen, Fäuste reckten sich an die Decke, Pärchen wiegten sich aneinandergeschmiegt zur Musik. Unter den Bands mit Blackbox war auch ein Tönisvorster Quartett, das in seiner 20-monatigen Bandbiografie schon auf einige Auftritte zurückblicken kann.

An die letzte Band des Abends, The Fog Joggers, konnten sich noch viele von der letzten Rocknacht erinnern. Auch in diesem Jahr hatten sie wieder einen gelungenen Auftritt, der die Rocknacht würdig beschloss - und zufriedene, erschöpfte Zuschauer nach Hause entließ - mit Erinnerungen an Metal, Rock, Funk, Indie-Pop oder Metalcore.

Zwölf junge Erwachsene hatten die Veranstaltung seit Monaten vorbereitet und mit rund 50 weiteren Helfern umgesetzt. Wichtig für viele Rocknachtfans war die dieses Jahr neu eingeführte Umfrage, die im Hinblick auf die Rocknacht 2009 durchgeführt wurde. Denn die Veranstalter wollen ihr Publikum mit einbinden und fragten nach Eindrücken, Erfahrungen und Wünschen ihres Publikums, das man natürlich auch im kommenden Jahr wieder begrüßen möchte - zur dann 14. Rocknacht.