Verkehrssicherheit: Die Gefahr lauert im toten Winkel

Die Tönisvorster Realschule, Polizei und das BZ Bildungszentrum informierten Schüler der fünften Klassen.

St. Tönis. Wie tückisch es ist, in den toten Winkel eines Lkws oder Busses zu geraten, hat gerade erst ein 13-jähriger Radfahrer aus Willich schmerzvoll erfahren müssen. Beim Versuch, rechts an einem Müllfahrzeug vorbeizufahren, war der Junge von dem anfahrenden Fahrzeug zur Seite gedrückt worden und gestürzt.

Der Zwillingsreifen überrollte das Fahrrad, das Bein des Jungen wurde eingeklemmt. In Krefeld ist ein noch nicht identifizierter Radler am selben Tag unter einen Lastwagen geraten. Der etwa 60-jährige Mann liegt verletzt im Krankenhaus.

Seit 2003 weist die Realschule Leonardo da Vinci Tönisvorst in enger Zusammenarbeit mit dem Kommissariat Vorbeugung der Polizei ihre Fünftklässler auf die Gefahr hin. Als die Realschüler Freitagmorgen den Schulhof betraten, parkte dort bereits der riesige gelbe Lkw des BZ Bildungszentrums.

Wenig später ließ sich Dylon, 11 Jahre, Schüler der Klasse 5d, auf dem Platz des Lkw-Fahrers nieder und legte die Hände ans Lenkrad. So beeindruckend der Blick aus dem hohen Führerhaus durch die breite Windschutzscheibe auch war, alles hatte Dylon rundum nicht im Blick. „Trotz der zwei großen Rückspiegel außen“. Hinten links verschwanden Mitschüler aus dem Blickfeld.

Dylon und Klassenkameradin Tamara wissen nun: „Wenn man neben einem Lkw steht, der rechts abbiegen möchte, soll man stehen bleiben, auch wenn man Vorfahrt hat.“ Sicher ist sicher! Das betont auch Schulleiterin Monika Ricken. „Wir sensibilisieren bewusst alle Kinder im Laufe des fünften Schuljahres.“ In diesem Alter führen immer mehr von ihnen mit dem Rad zur Schule. Im Politikunterricht ist das Spezialthema zur Verkehrssicherheit mit Materialien und einem Film aufgegriffen worden.

Die Theorie wurde nun durch Erlebnisse am Lkw in die Praxis gehoben, als Schüler in die Fahrerrolle schlüpften oder Teil der Gruppe waren, die vom toten Winkel verschluckt wurde. Diese Unterrichtsstunde wirkt nach. Mindestens so wie die realen Meldungen aus der Zeitung.