Versuchte Nötigung: Prozess gegen Ex-Chef von Billig-Zahnarztkette
Weil er einen Geschäftspartner unter Druck gesetzt haben soll, muss sich der Ex-Chef der Billig-Zahnarztkette McZahn demnächst wegen versuchter Nötigung vor Gericht verantworten.
Krefeld/Willich. Weil er einen Geschäftspartner unter Druck gesetzt haben soll, muss sich der Ex-Chef der in Willich beheimateten Billig-Zahnarztkette McZahn demnächst wegen versuchter Nötigung vor Gericht verantworten. Ein Franchisenehmer im ostwestfälischen Bünde habe den Manager angezeigt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Krefeld.
Per Strafbefehl sei der ehemalige McZahn-Chef zu 2800 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Wegen seines Einspruchs kommt es zum Prozess. Der Manager hatte im Juni 2008 sein Amt im Vorstand niedergelegt.
Den Vorwürfen zufolge hatte der 56-Jährige den Franchise-Zahnarzt nach Abschluss des Vertrages im Dezember 2006 aufgefordert, alle Honorar-Forderungen gegenüber Patienten abzutreten statt sie an die kassenzahnärztliche Vereinigung weiter zu leiten.
Sie sollten von einer Factoring-Firma übernommen werden. Solche Anbieter kaufen Forderungen gegen Preisnachlass auf. Der Zahnarzt aus Bünde weigerte sich. Daraufhin soll McZahn ihm keinen Zahnersatz mehr geliefert haben. Weil der Mediziner nur dort Material beziehen durfte, musste die Praxis geschlossen werden.
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt gegen McZahn wegen des Verdachts auf Betrug und Urkundenfälschung. Die Firma soll gefälschte Zertifikate für Zahnersatz aus China bei den Kassen eingereicht haben. Die Kette wirbt mit Zahnersatz zum Nulltarif.