Willichs Bester bleibt bescheiden
Manuel Püttmanns hat auf seinem Gesamtschul-Zeugnis die Traumnote 1,0. Dafür ist er heute bei Jürgen Rüttgers.
Willich. Kennen Sie die Werbung einer Fastfood-Kette? Die, in der es heißt: "Burger? - Ein Euro; Pommes? - Ein Euro; Salat? - Ein Euro." So ähnlich dürfte es gehen, wenn man Manuel Püttmanns nach seinen Zeugnisnoten fragt. Mathe? "Eins." Englisch? "Eins." Biologie? "Eins". Um es abzukürzen: Der 16-Jährige steht überall "sehr gut".
Die zehnte Klasse an der Robert-Schuman-Gesamtschule hat er mit dem Traumergebnis von 1,0 abgeschlossen. Die Erklärung liefert der Willicher gleich mit: "Ich habe immer mein Bestes gegeben." Dafür wird ihm eine große Ehre zuteil. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers wird Manuel heute in Düsseldorf im Rahmen der "Bestenehrung 2008" auszeichnen.
Schon als i-Dötzchen auf der Willicher Kolpingschule gehörte er immer zu den besten Schülern. Es scheint ihm irgendwie zuzufliegen. "Besonders viel Spaß machen mir die naturwissenschaftlichen Fächer", erzählt der Tierliebhaber, der sich auch im Naturschutzbund (Nabu) engagiert. Sein privater Zoo ist allerdings noch übersichtlich. Zwei Wellensittiche nennt er sein eigen. Zweites Steckenpferd des 16-Jährigen ist die Musik. "Ich spiele unheimlich gerne Klavier."
Bei so vielen guten Zensuren kommt natürlich schnell das Vorurteil vom "Streber" zutage. Manuel wirkt sehr reif, aber auch bescheiden. Er freue sich über seinen schulischen Erfolg, sei auch stolz darauf. An die große Glocke will er ihn aber eigentlich nicht hängen. "Und man muss sich bitte auch nicht vorstellen, dass ich zu Hause nur über meinen Büchern hänge", betont Manuel, "ich mache normal meine Hausaufgaben und vor Klausuren lerne ich." Das übliche Programm. Nur dass bei ihm am Ende halt mehr herauskommt, als bei vielen anderen.
Neid gebe es unter seinen Mitschülern aber nicht. In der Klasse habe er überhaupt keine Probleme. "Sie akzeptiert mich so, wie ich bin." Schließlich sei die Schule und das Lernen nicht sein Ein und Alles.
Aber natürlich habe er auch einen guten Draht zu den Lehrern - kein Wunder bei den Kopfnoten. Die sind alle auch "sehr gut". "Schwache" Fächer, die gibt’s nicht. Nur eins, was er nicht so gerne mag. "Sport. Das mache ich in meiner Freizeit auch nicht so häufig."
Wie geht’s denn weiter für ihn? Erstmal will Manuel sein Abitur an der Gesamtschule bauen. Gedanken um das "Danach" hat er sich aber schon gemacht. Biologie will er studieren, dann am liebsten in die Forschung gehen. Und der "Plan B" steht auch schon. "Dann werde ich eben Lehrer." Über solche Schüler, wie er selbst einer ist, wird er sich dann sicher freuen...