Stadt Willich Viel Geld wird investiert
Die Stadt Willich plant einen neuen Kunstrasenplatz, saniert die Schulen und gestaltet in Alt-Willich den Ortskern neu.
Willich. Wer sich manche Kommentare in den diversen Facebook-Foren der Stadt Willich anschaut, der könnte denken, im Slum einer Millionenmetropole zu leben, so schlecht wird da alles geredet. Tatsächlich steht Willich im Vergleich zu vielen anderen Städten richtig gut da. Im benachbarten Mönchengladbach zum Beispiel sind marode Schulen und kaputte Straßen eher die Regel. In Willich dagegen wurde und wird viel Geld in die Infrastruktur investiert. Das wird in den kommenden Jahren nicht anders sein, kündigte Kämmerer Willy Kerbusch jetzt bei der Einbringung des städtischen Haushaltes 2018 an.
„Als größtes Projekt steht dabei die Innenstadtentwicklung von Alt-Willich mit einem Gesamtvolumen von vier Millionen Euro — ohne die Entwicklungsmaßnahme ehemaliges Katharinen-Hospital“, erklärte Kerbusch. Wobei längst nicht nur für die — umstrittene — Umgestaltung des Marktes viel Geld in die Hand genommen wird.
In den kommenden Jahren stehen in Alt-Willich unter anderem noch folgende Projekte an: Aufwertung Konrad-Adenauer-Park, Aufwertung Mühlenstraße, Ausbildung und Gestaltung des Innenstadtkarrees, Ergänzung des Stellplatzangebots, Beschilderung Parkleitsystem Willich, Umbau Kreisverkehr Bahnstraße/Parkstraße, Umbau Domgarten, Umbau Hülsdonkstraße, Fußwegeverbindung Markt/Elisabeth-Munse-Straße/Konrad-Adenauer-Park.
Schon 2016 hat die städtische Grundstücksgesellschaft (GSG) das ehemalige Katharinen-Hospital gekauft, der Eigentumsübergang erfolgt zum 1. Januar 2019. Die Technische Beigeordnete Martina Stall erklärte am Rande der Haushaltspressekonferenz, dass ab dem Frühjahr des selben Jahres sämtliche Gebäude auf der 14 000 Quadratmeter großen Fläche abgerissen werden. Schon 2018 werde man den städtebaulichen Wettbewerb zur Entwicklung des Areals abschließen. Sind die Rahmenbedingungen festgelegt, wird die Fläche an einen Investor verkauft. „Wir werden das auf keinen Fall selbst entwickeln“, betonte der Kämmerer.
Ebenfalls einen städtebaulichen Wettbewerb gibt es 2018 für das ehemalige Gelände der Hannen-Brauerei mit einer Fläche von 2,8 Hektar zwischen Markt und Kaiserplatz. Ziel ist es, dem Areal ein völlig neues Gesicht zu geben. Mehrere Eigentümer müssen ins Boot geholt werden, darunter Rewe, Paschertz (Brauerei-Passage) und die Stadt selbst, die 2016 das Stadtwerke-Gebäude gekauft hatte.
Doch zurück zu den Investitionen. Viel Geld nimmt die Stadt schon seit Jahren für die Ausstattung der Schulen in die Hand. Spitzenreiter ist dabei das St. Bernhard-Gymnasium. Seit dem Kauf der Immobilie bis zum Jahr 2020 werden zehn Millionen Euro in Ausbau und Sanierung geflossen sein. Übernommen habe man die Gebäude in einem Zustand, der an den Film „Die Feuerzangenbowle“ erinnerte, spöttelte Bürgermeister Josef Heyes.
2,3 Millionen stehen im nächsten Haushalt für den Neubau einer Mensa und Klassen an der Anrather Depandance der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule. Insgesamt 500 000 Euro sind — über zwei Jahre verteilt — für die Altbau-Sanierung der gleichen Schule vorgesehen. Und auch die Grundschulen sollen nach Ankündigung des Kämmerers nach und nach saniert werden: „Im Mühlenfeld haben wir angefangen.“ Die Astrid-Lindgren-Schule in Schiefbahn werde folgen. Wie Christian Pakusch (CDU) nach einer Bürgerrunde seiner Partei berichtete, sei auch schon der Schulhof der Hubertusschule angepackt worden.
Vorbereitet wird der Neubau eines Fünf-Gruppen-Kindergartens in Wekeln X. Eine Million Euro stehen dafür im Haushaltsentwurf. Für 900 000 Euro soll 2019 der Kunstrasenplatz Willich II errichtet werden. „Das ist dann der fünfte Kunstrasenplatz in der Stadt“, hebt Kerbusch hervor. Auch das können nicht viele Nachbarstädte von sich behaupten.