Willich/Tönisvorst Viel Gestrüpp, Toiletten mit High Tech und „Uncle Sam“ in St. Tönis
Von einem Wasserschaden und einer alten Fernseh- Sendung weiß der Stadtflüsterer zu berichten.
Willich/Tönisvorst. Nee, schön sieht das Gebäude nun wirklich nicht mehr aus. Die Rede ist vom „Haus des Sports“ an der Schelthofer Straße in St. Tönis. Das ist ein Gebäude des alten Schwimmbads, das es dort mal gegeben hat. Allerdings, könnte man einräumen, sieht man es kaum. Denn das Haus ist ziemlich zugewachsen, sprich: das ganze Gelände drumherum verlottert doch ziemlich. So richtig verantwortlich fühlt sich offenbar kaum jemand.
Unter der Rubrik „Nachgehakt“ hat sich der Stadtflüsterer auf dem Friedhof in Neersen umgeschaut. Sie erinnern sich vielleicht: Anfang März wurde dort eine 20 Tonnen schwere Toilettenanlage angeliefert. Ruckzuck war das vorgefertigte Bauteil auf Betonfundament gesetzt worden, auch die Anschlüsse wurden sofort vorgenommen. Später wurde dann noch ein hübsches Walmdach aufgesetzt — doch seitdem tut sich dort nichts mehr. Die neue, behindertengerechte High-Tech-Anlage mit ihren vollautomatischen Türen an zwei Kabinen kann nach wie vor nicht genutzt werden. Dabei sollte das Ganze doch eigentlich Ende April, Anfang Mai in Betrieb gehen. Auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung hieß es, dass der Kanalanschluss noch nicht verlegt worden ist. Dazu müsse es eine Sperrung auf der Kirchhofstraße geben. Wegen des Busverkehrs sei dies aber nur in den Sommerferien möglich. Der ehemalige FDP-Ratsherr Ulrich Mischke, den der Flüsterer auf dem Friedhof traf, hat dafür kein Verständnis. „Ein Unding! Die notwendigen Anschlüsse hätte man doch vorher längst verlegen können“, sagt er. Erst in aller Eile das Häuschen aufzubauen, um es dann Monate liegen zu lassen, mache keinen Sinn.
Bleiben wir noch kurz in Neersen: Seit geraumer Zeit ist die Traditionsgaststätte „Zum Schwarzen Pfuhl“ geschlossen. Das Wirtshausschild wurde kürzlich abmontiert, der Parkplatz war zuletzt überwiegend durch eine Kette abgesperrt. Dort traf der Flüsterer jüngst einen Handwerker, der ihm verriet, dass irgendwann das Haus wieder eröffnet werde. Wann genau, steht aber offenbar noch in den Sternen.
Zu einem Thema der vergangenen Woche. Da hatte der Flüster von dem Rad-/Gehweg berichtet, der aus dem Forstwald Richtung St. Tönis führt. Der war auf Veranlassung der Bezirksregierung in Düsseldorf so erneuert worden, dass er anschließend in schlechterem Zustand war als vorher. Da hat die Stadt Tönisvorst jetzt zur Nothilfe gegriffen und kräftig nachgebessert. Eine Probefahrt mit einem Rollstuhl ergab: absolut tauglich. Da hat sich der lautstarke Protest des Flüsterer doch gelohnt.
Jaja, die Unwetter haben es in sich. Bei dem, was an Wasser vom Himmel fällt, muss man damit rechnen, dass schnell mal Gebäude volllaufen. Entsprechend erschrocken waren die Verantwortlichen bei der Stadt Tönisvorst in der vergangenen Woche, als ein Wasserschaden in der der Rosentalhalle gemeldet wurde. Die Halle wurde nach dem Auszug der Flüchtlinge bekanntlich wieder hergerichtet und da wäre ein Wasserschaden so ziemlich das Letzte, was man brauchen könnte. Also fuhren zwei Männer von der Verwaltung los, um den Schaden zu begutachten. Was schnell geschehen war: „Eine Pfütze, und die war auch noch klein“ — das war das Ergebnis des Ortstermins. Sprich: Kurz den Aufnehmer geschwungen und der Schaden war behoben.
Erinnern Sie sich noch an die Sendung namens Glücksrad? Da galt es, fehlende Buchstaben zu raten oder zu erschließen. Unwillkürlich dachte man daran, wenn man letzte Woche in St. Tönis an der Ecke Nordring/Krefelder Straße steht und auf das recht neue Café dort schaute: beim „Backh us . . hol in“ steht dort. Da sagt der Flüsterer: Ich möchte ein a, ein S, ein c und ein l kaufen. Ergibt dann: Backhaus Schollin. Und so geschah es: Am Freitag waren die fehlenden Buchstaben nachgekauft, an die Wand geklebt und die Welt wieder in Ordnung.
Es grünt und blüht bereits im Ende April offiziell eröffneten Bürgergarten im Neersener Schlosspark. Der Kinder- und Jugendtreff No. 7 hat die Patenschaft für das Areal übernommen. Unterstützt wird das Projekt von der Sparkasse Krefeld. In deren Auftrag überreichte jetzt Marco Jütten einen Schaukasten, der bereits am Eingang installiert wurde. Informationen und Termine rund um den Garten sind dort zu finden. Bei der Übergabe dabei waren auch die Technische Beigeordente Martina Stall sowie Alisia Pietzko und Sabine Räfle vom Nr. 7.
Das ist so eine Sache mit den Schildern, die nicht unmittelbar zum Verkehr gehören. Da weisen grüne Zeichen mit weißer Schrift und Logos auf Hotels im Ort hin. So auch in St. Tönis. Die sind aber deutlich von der Realität überholt worden. Denn zum Mertenshof kann zwar noch fahren und mit ein wenig Glück bei den Alter-Nativen Kaffee trinken gehen, aber übernachten ist dort schon lange kein Thema mehr.
An dieser Stelle war immer wieder die Rede von den Schaukästen der Vereine und Parteien, die im Wirichs Jätzke in St. Tönis hängen. In dem Kasten des Akkordeon-Orchesters hängt „Uncle Sam“, Sie wissen schon, die amerikanische Gestalt, die den Staat symbolisiert. Sie zeigt auf den Betrachter und sagt: Wir brauchen dich! Auch so kann man Nachwuchs suchen. Der Flüsterer wünscht von ganzem Herzen: Viel Erfolg.