Tönisvorst/Willich Von Brillen, Büglern und Fußballfans

An der Hochstraße hat sich ein Optiker niedergelassen. Außerdem hängen noch Wahlplakate.

Foto: Kurt Lübke

Willich/Tönisvorst. Aus Pohl Moden wird Pleines — am früheren Standort des langjährigen Modegeschäfts an der Hochstraße in St. Tönis ist nach dem Abriss des Gebäudes ein Neubau hochgezogen worden. In den ist jetzt Optik Pleines eingezogen. Zur Eröffnung des Geschäfts wurde vor dem Eingang mit Fahnen und Luftballons geschmückt. Bald ist die Bauzeit dort vergessen.

Apropos vergessen. Es passiert regelmäßig nach intensiven Wahlkampfphasen, dass einzelne Plakate vergessen werden und hängen bleiben. In Anrath ist das offensichtlich passiert. Im berühmten Schilderwald hat man sich schnell verirrt. Dieser Gedanke ging dem Stadtflüsterer durch den Kopf, als er jetzt am Bahnhof vorbeikam. Radweg-Hinweise, Vorfahrtsschilder, Pfeile nach links und rechts — und dazwischen lächelt der CDU-Landtagsabgeordnete Stefan Berger immer noch von einem Wahlplakat: Da kann man schon mal den Überblick verlieren.

Geben wir einen kurzen Überblick über Ergebnisse: Das Willicher Doppel, Manfred Langecker und Roman Gärtner, sicherte sich den zweiten Platz bei den 32. Internationalen Deutschen Bügler-Meisterschaften in Grefrath. Trotz Trainingsrückstand — die Willicher Bügelbahn hinter der Gaststätte „En de Hött“ wurde in den vergangenen Wochen aufwendig saniert — lieferten die Spieler des BBC-Willich tolle Spiele ab und machten es den Gegnern schwer. Nun geht es auf neuer Spielfläche mit den Vorbereitungen auf den Saisonstart Ende August weiter. Der Verein ist immer auf der Suche nach neuen Mitspielern. Wer Interesse hat, kann dienstags und freitags ab 18 Uhr einfach mal reinschnuppern.

Auch das noch: Der Fohlen-Fanclub im Deutschen Bundestag unterstützt die Bewerbung von Borussia Mönchengladbach als Ausrichter der Fußballspiele zur Euro 2024. Mit dabei waren die beiden Unionspolitiker Uwe Schummer und Jörg Hellmuth, Ulle Schauws von Bündnis 90/Die Grünen sowie die beiden SPD-Politiker Gülistan Yüksel und Udo Schiefner. Uwe Schummer: „Fußball baut Brücken, verbindet Menschen — auch im Deutschen Bundestag; über Fraktionsgrenzen hinweg. Gemeinsam setzen wir Fohlen uns dafür ein, dass das Fußballereignis 2024 an den Niederrhein kommt.“

Viele Vorster haben sich dafür eingesetzt, dass es 2018 den nächsten Karnevalszug im Ort gibt. Die Ampel steht dafür auf Grün. Zu denen, die die Hoffnung nicht aufgegeben haben, gehört Daniela Hüskes. Sie ist karnevalsjeck durch und durch. Wer zu ihr ins Auto steigt, der „muss“ das ganze Jahr über auf Karnevalsmusik eingestellt sein. „Die höre ich tatsächlich ganzjährig“, sagt die Geschäftsführerin der KG Rot-Weiß Vorst. Am liebsten stellt sie „Dat es Heimat“ von den Räubern ein. „Das ist immer wieder ein Gänsehautmoment“, sagt sie. Mit dem musikalischen Helau-Gefühl über 365 Tage hinweg ist Hüskes offenbar nicht allein. Als in dieser Woche der Wagen des TKK bei der offiziellen Befahrung durch Vorst durch die Straßen rollte, um den 30. Zug vorzubereiten, gab es auch Karnevalsmusik. Wahrscheinlich sangen die Höhner den passenden Hit: „Da simmer dabei, dat is pri-hi-ma!“ Viva Vorst.

Apropos Sponsoren: Der SV St. Tönis verschönert die vereinseigene Sportanlage an der Gelderner Straße. In Zeiten, in denen es immer schwerer wird, Sponsoren zu finden, hat die Sparkasse Krefeld dem Traditionsverein zwei Spielerbänke gespendet. Die offizielle Übergabe erfolgte durch Horst Klausmann, Leiter der Sparkassenfiliale St. Tönis. „Wir freuen uns, dass die Sparkasse als zuverlässiger Partner die örtlichen Vereine und damit auch den Spielverein zuverlässig unterstützt“, so JugendleiterThomas Müller zur erneuten Spende der Sparkasse, die sich auch an der Osterfußballschule des SV finanziell beteiligt hatte. Die Spielerbänke — hergestellt von der St. Töniser Firma Metallbau Kleefisch — kommen gut bei den Spielern, den Trainern und dem ebenfalls anwesendem SV-Vorsitzendem Helmut Thommessen an. Weitere Verbesserungen in der Infrastruktur sollen in den nächsten Jahren folgen.

Da simmer dabei — das sagen auch die Tönisvorster, die in diesem Jahr aktiv zum Klimaschutz beitragen: Sie beteiligen sich an der Aktion „Stadradeln“. Bürger sind aufgefordert, mehr Strecken mit dem Rad zurückzulegen und damit Kohlendioxid-Emissionen zu vermeiden. Bis zum 30. Juni kann man teilnehmen (Registrierung unter stadtradeln.de), Kilometer erradeln und gewinnen. Bewertet werden sowohl die Ergebnisse innerhalb der Kommune als auch auf Kreisebene — wo zum Beispiel die Kommune mit den meisten gefahrenen Kilometern prämiert wird. Vier Tönisvorster Unternehmen beteiligen sich als Sponsoren: Das Kulturcafé Papperlapapp und das Ravvivi laden jeweils eine Gruppe zum Frühstück ein. Zweirad Nettelbeck stiftet drei Sachpreise für die besten Radler. Darüber hinaus sponsert das Druckhaus Stammes mit dem Druck von Plakaten und Flyern.

Verbesserung in der Infrastruktur — das ist eine gute Überleitung zu einer neuen Ansicht am Maysweg/Ecke Ostring in St. Tönis. Dort steht seit ein paar Tagen eine schwarze Wand. Und zwar am Ostring/Ecke Maysweg. Der alte Holzzaun am Grundstück der Wintex Textilhandel — über die Streitigkeiten des früheren Druckerei-Inhabers mit dem heutigen Eigentümer berichtete die WZ ausführlich — war über die Jahre löchrig und windschief geworden. Und so wurde jetzt eben jener Holzzaun endgültig entfernt und eine dunkle, fast schwarze Betonwand aus Fertigteilen gesetzt. Warum fast schwarz? Die Werbefahrzeuge des Textilhandels sind auch schwarz. . .