Vorst: Neuer Rekord: 380 Püfferkes verputzt

Die Freunde des Vörschter Platt sorgten beim Mundart-Abend im Haus Vorst für gute Laune und volle Bäuche.

Vorst. "Schön, dat ihr da seid. Ich freu’ mich, dat der Saal so einjetraeten voll ist", strahlte Hans-Josef Köhler, der Vorsitzende des Vorster Heimatvereins bei der Begrüßung der Gäste zum traditionellen Heimatabend "En Mönke voll Platt". Und Grund zum Strahlen hatte er allemal. Der Saal von Haus Vorst platzte aus allen Nähten.

Die liebevoll weihnachtlich dekorierten Tische standen von der Bühne bis zur Zwischenwand hinter der Theke Tisch an Tisch, und wirklich jeder Stuhl war besetzt. "Ihr seid jekommen, um Platt tu höre, wat tu singe, et Püfferkes tu eaten und Spaß tu habe. Und wichtig, jut Ding tu Huus vertelle, so dat wir nächstes Joar de Wand op mekke könne", lachte Köhler. Dann aber ging es los.

Das bekannte Mundart-Terzett des Heimatvereins machte wie jedes Jahr den Anfang mit dem "En Mönke voll Platt"-Lied. Aber schon danach war das Publikum gefragt. Gemeinsam ging es erst an die hochdeutsche Variante von "Oh Tannenbaum" zum Einsingen, um dann mit "Oh Dänneboom" anzuschließen.

Ob beim Lied "Unser Bäumke" - gemeint war hier, wie könnte es anders sein, der schmucke Weihnachtsbaum - oder bei Adele Stadtfeld, die in Erinnerung an Walter Lehnen, Mitbegründer des Vereins und Ehrenbürger der Stadt, dessen Gedicht von "Tante Anna und dem Nikolaus" vortrug: Wer der Mundart nicht mächtig war, der hatte einen schweren Stand.

Wenngleich Günther Huben so nett war und auch mal auf Hochdeutsch von den Gefahren eines Weihnachtsmarktbesuches oder der ellenlangen Wunschliste von Hänschen erzählte.

Herzliche Lacher gab’s bei der Familie Köhler, die auf breitestem Vorster Platt ein Gespräch über die heutigen und früheren Abendveranstaltungen der Jugendlichen erzählte. Nicht minder wurde beim "Vörschter Vertell" geschmunzelt, bei dem die örtlichen Vorkommnisse ihr Fett weg bekamen. Als das "Doe wetts doch, wenn man enn enne Driethoep ant mühre fängt, dann jöff däe sech am stenke", von Hildegard Heidenfels zu hören war, tobte der Saal.

Aber nicht nur die Ohren hatten etwas zu hören, auch für die Geschmacksnerven hatten die Vorster Heimatfreunde aufgetischt. Margret Wilden, unterstützt von ihrem Ehemann Peter, hatte von 10 bis 19 Uhr in der heimatlichen Küche gestanden und sage und schreibe 380 Püfferkes gebacken.

"Das ist ein neuer Püfferkes-Rekord. So viele habe ich noch nie gemacht. Deshalb musste mein Mann mithelfen die Püfferkes in Zucker zu wälzen und zu spülen", verriet Margret Wilden. Und passend zum Schluss erklang es dann: "Die Püfferkes send wegg, dat Zeug hätt´joet jeschmeckt."