Wahlefeldsaal: Sebastianus-Schützen wehren sich mit offenen Brief
Das Verhältnis zur der klagenden Anwohnerin ist wohl endgültig zerrüttet.
Neersen. Die Reaktion kam prompt: Gerade war die Neersenerin, die mit ihrer Klage dafür gesorgt hat, dass der Betrieb im Wahlefeldsaal nur sehr eingeschränkt laufen kann, noch einmal an die Öffentlichkeit gegangen, schon reagieren die Sebastianus-Schützen mit einem Offenen Brief. Und es scheint so, als sei das Tischtuch zwischen den Parteien endgültig zerschnitten.
Die Frau (55) hatte besonders die Technische Beigeordnete heftig attackiert. Aber auch Stadtverwaltung und Schützen bekamen ihr Fett weg. Die Misere sei durch ein „Missmanagement“ der Stadt und der Bruderschaft entstanden.
Dagegen „schießt“ nun die Bruderschaft. „Die Klägerin hätte sich beim Kauf ihres Hauses von der Stadt bei der Bruderschaft über die Nutzung des Wahlefeldsaales informieren können, hat dies allerdings nicht getan“, sagt Sebastianus-Vorsitzender Robert Brintrup. Alle Beteuerungen ihrerseits, das Brauchtum nicht gefährden zu wollen, seien nun ad absurdum geführt.
Kaum habe die Bruderschaft einen Geländeteil an einen Investor verkauft, sei die Frau mit ihren Protesten vorstellig geworden, so Brintrup. Und weiter: „Angebote zur Begrenzung der Veranstaltungshäufigkeit wurden von der Klägerin abgelehnt, ebenso wie das Angebot der Bruderschaft, über Karneval einen Hotelaufenthalt zu finanzieren.“
Was den Schützen auffällt: Außer der Frau gebe es praktisch keinen Anlieger, der sich über Lärm beschwere. Es gehe ihr nicht mehr um Schutzbedürftigkeit der Anwohner, sondern um „egoistische Prozessreiterei“, so Brintrup. Und: „Der zu erwartende Ausfall der Karnevalsveranstaltungen bedeutet einen Angriff auf das Brauchtum im Rheinland und schwere finanzielle Einbußen für die Brauchtumsvereine.“
Die Sebastianer kündigen auch bereits Konsequenzen an: „Die Bruderschaft steht vor ernsthaften finanziellen Problemen und entscheidet auf der Generalversammlung im Januar 2014, ob sie ihr Bruderschaftshaus zum Verkauf stellt.“ Da sich der Saal in einem Mischgebiet befinde, seien viele verschiedene Nutzungsmöglichkeiten vorstellbar.