Willich/Tönisvorst Wegen Hanf-Anbau vor Gericht

Quartett soll bandenmäßig Betäubungsmittel produziert haben.

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Krefeld/Kreis Viersen. Vier Männer (24, 26, 30 und 33 Jahre alt) aus Willich, Tönisvorst und Krefeld müssen sich seit Anfang Oktober wegen des Betreibens einer Haschisch-Plantage in Willich vor dem Landgericht verantworten. Dem Quartett wird bandenmäßiger Anbau von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Vor Gericht sagte einer der Polizisten aus, die als erstes an der Wohnung waren. Anfang Februar hätte sich ein Mann auf der Wache gemeldet, der die Vermutung äußerte, dass in einer Nachbarwohnung seines Hauses eine Cannabis-Plantage betrieben werde.

Einen Tag später habe sich der Polizist das gemeinsam mit einem Kollegen anschauen wollen. Offenbar hatten die Betreiber da aber schon Wind von den Ermittlungen bekommen und viele Pflanzen entfernt. „Über Nacht wurde da irgendwas in Müllsäcken aus der Wohnung geschafft.“ Das hatte eine Überwachungskamera im Hausflur festgehalten.

Trotzdem hätten die Beamten bei einem Blick durch das Fenster auf dem Boden noch Pflanzenreste sehen können, die sie als Cannabispflanzen identifizieren konnten. Noch am selben Tag sei die Wohnung auf richterliche Anweisung durchsucht worden. Dabei konnten auch noch mehr Utensilien und Pflanzenreste zur Drogenherstellung gefunden werden. Auch die vier Angeklagten konnten namentlich identifiziert werden. Insbesondere durch einen der ihren.

Der 30-Jährige, der die Wohnung offiziell angemietet hat, hatte sich einen Tag nach der Durchsuchung selbst bei der Polizei gemeldet. Zuerst habe er die Schuld komplett auf sich alleine nehmen wollen. „Das passte aber gar nicht mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen überein“, sagte der Polizist im Zeugenstand. Daher wurde dem Mann in der Vernehmung noch einmal nahegelegt, sich seine Aussage zu überlegen.

Das habe er schließlich getan und seine Mitangeklagten schwer belastet. Bereits am ersten Hauptverhandlungstag hatte er dieses Geständnis vor Gericht wiederholt. Die restlichen Angeklagten schweigen bislang.