Interview mit Markus Hergett „Wirtschaftsförderung gerne zu Weihnachtsmarkt 2020 bereit“

St. Tönis. · Interview Markus Hergett sieht Potenzial für noch mehr Stände.

Foto: Norbert Prümen

Erstmals hatte die Stadtverwaltung die Regie über den St. Töniser Weihnachtsmarkt übernommen. Eröffnet wurde der Markt von der Händlergemeinschaft „St. Tönis erleben“ mit einem „Anglühen“ am Freitagabend. Markus Hergett von der Wirtschaftsförderung der Stadt Tönisvorst über die Organisation der Veranstaltung.

Wie ist das neue Konzept des Weihnachtsmarktes aufgegangen?

Willichs Wirtschaftsförderer Markus Hergett.

Foto: Emily Senf

Markus Hergett: Die Wirtschaftsförderung ist sehr zufrieden – viele positive Gespräche und auch Zuschriften spiegeln wider, dass das neue Konzept, das ja zusammen mit der Bevölkerung entwickelt worden ist, überwiegend positiv aufgenommen wird. Das ist auch mein persönlicher Eindruck – ich war fast die ganze Dauer des Weihnachtsmarktes als Ansprechpartner vor Ort. Es war eine besondere Stimmung, die Überschaubarkeit, die Holzbuden, die Beleuchtung und Dekoration und vor allem: unsere zahlreichen ehrenamtlichen Aussteller. Die Aussteller sind überwiegend sehr zufrieden und möchten gerne wiederkommen. Dies betrifft natürlich auch die kommerziellen Aussteller, die mit einem guten Drittel der Stände ja in der Unterzahl waren.

Wie viele Menschen haben den Markt besucht?

Hergett: Schon der erste Abend mit dem Anglühen von „St. Tönis erleben“, war sehr gut besucht. Am Samstag und Sonntag war, trotz Regens ebenfalls durchgehend sehr guter Betrieb. Für das ganze Weihnachtsmarktwochenende kommen wir auf rund 4000 Menschen, die den Markt besucht haben.

Hat sich das Sicherheitskonzept als ausreichend erwiesen?

Hergett: Durch die reduzierte Veranstaltungsfläche – es sind ja nur der Rathausplatz, der Seulenhof und kurze Teile der Hochstraße – war kein Sicherheitskonzept notwendig. Durch die enge, schlagkräftige und vertrauensvolle Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung konnten die sicherheitsrelevanten Abläufe reibungslos gestaltet werden. Das DRK Tönisvorst hat für die gesamte Veranstaltungsdauer einen Sanitätsdienst mit drei Einsatzkräften gestellt. Es gab keine dokumentationspflichtigen Zwischenfälle. 

Welche Schwierigkeiten haben sich gezeigt, mit denen man zukünftig umgehen muss?

Hergett: Gerne hätten wir das Ausbringen von Mulch auf dem Rathausplatz realisiert – leider haben uns Entwässerungsthemen relativ kurzfristig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Frequenz in kleinen Bereichen des Marktes kann noch optimiert und die Stärken noch weiter ausgebaut werden. Es müsste noch einmal betont werden, dass alle Einzelhändler bei einer reduzierten Veranstaltungsfläche ihren Einfallsreichtum noch besser nutzen könnten, um die Besucher auch in die Geschäftslokale zu bekommen. Wir werden uns mit allen Beteiligten – St. Tönis erleben, Aussteller und Unterstützer – in den nächsten Wochen treffen und Optimierungspotenziale herausarbeiten.

Welche weiteren Ideen haben sich für zukünftige Weihnachtsmärkte ergeben?

Hergett: Die tollen Musik-Acts könnten noch mehr in den Vordergrund geholt werden, dem musikalischen Koordinator, Andreas Lessenich, schwebt eine kleine Bühne in Höhe des Antoniusdenkmals vor. Es ist ebenfalls denkbar, die Zahl der Aussteller maßvoll zu erhöhen – vier bis fünf zusätzliche Standplätze sind durchaus vorstellbar. Natürlich nur bei Möglichkeit der Einhaltung der Linie: so viele Aussteller wie möglich in die schönen Holzbuden. Bei unserem Veranstaltungspartner Stefan Straeten bestünde Bereitschaft, weitere Buden zu beschaffen. So könnte der Seulenhof als Standort ausgebaut werden – die Atmosphäre dort war einzigartig.

Wird es einen weiteren Weihnachtsmarkt unter
der Federführung der Wirtschaftsförderung geben?

Hergett: Für die Wirtschaftsförderung war die Organisation in nur drei Monaten eine große Herausforderung, die Spaß gemacht hat. Sollte der Auftrag durch den Bürgermeister und den Stadtrat erteilt werden, stünde die Wirtschaftsförderung gerne wieder bereit. Selbstverständlich bei Klärung des Budgets und der weiteren, auch personellen, Ressourcen. Der Start für die Vorbereitungen für einen weiteren Weihnachtsmarkt müsste im zweiten Quartal 2020 sein – hier wären viele Gespräche zu führen und Ressourcen einzukaufen. emy