Willich Weitere Pläne für Unterkünfte
Die Willicher Verwaltung kann neue Zuweisungen von Flüchtlingen nicht ausschließen. Unterbringungen sind nach wie vor ein großes Thema.
Willich. 482 Flüchtlinge leben derzeit in Willich, die der Stadt von der Bezirksregierung zugewiesen wurden. „Derzeit gibt es keine neuen Zuweisungen“, erklärte die zuständige Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger im Stadtrat - konnte das für die Zukunft aber nicht ausschließen. Deshalb bleibt der Bau von Unterkünften für die kurzfristige sowie festen Häusern für die langfristige Unterbringung weiter im Fokus.
Zum Beispiel am Bolzplatzweg in Schiefbahn. Laut Schwerdtfeger treibt die Stadtverwaltung die Planung für ein dortiges Flüchtlingsdorf bis zur Baugenehmigung weiter voran. Aber erst wenn klar ist, ob und wann neue Flüchtlinge nach Willich kommen, soll tatsächlich gebaut werden.
Kurz vor der Fertigstellung steht schon das Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße. Demnächst werden dort auch die Frauen, Männer und Kinder wohnen, die bisher noch in der Neersener Niershalle leben. Diese soll als Notunterkunft aufgegeben werden. „Spätestens nach den Sommerferien“, so Schwerdtfeger, werde sie nach entsprechender Herrichtung wieder für den Sport zur Verfügung stehen.
Bis zu 450 Flüchtlinge können in der zentralen Unterbringungs-Einrichtung des Landes im ehemaligen Katharinen-Hospital leben. Derzeit sind es 332. Das Haus ist bis Ende des Jahres für diesen Zweck von den St. Augustinus-Kliniken gepachtet worden. Was passiert, wenn das Land die Einrichtung plötzlich nicht mehr braucht? Das könnte der Stadt Probleme machen, informierte Bürgermeister Josef Heyes. Denn in einem solchen Fall könnten der Stadt kurzfristig bis zu 450 „kommunale“ Flüchtlinge zugewiesen werden.
Johannes Bäumges (CDU) wollte wissen, in welcher Weise die Bau-Planungen für Flüchtlingshäuser am Niersweg/Mutschenweg in Neersen durch eine Strafanzeige gegen die Stadt beeinflusst werden. Diese war vom BUND-Kreisverband gestellt worden, weil es am Mutschenweg Baggerarbeiten gegeben hatte - aus Sicht der Umweltschützer im Landschaftsschutzgebiet. Wie die Technische Beigeordnete Martina Stall dazu erklärte, sei die Anzeige erst vor wenigen Tagen bei der Polizei eingegangen. Dieser ganze Vorgang habe aber nichts mit dem Genehmigungsverfahren zum Bau von Häusern für Flüchtlinge in diesem Areal zu tun.
Bereits genehmigt ist die Nutzung des Verwaltungsgebäudes der Kleiderkammer der Bundeswehr an der Krefelder Straße zur Unterbringung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge. Ob die Stadt davon Gebrauch macht, ist derzeit offen. Denn zurzeit gibt es nur 25 junge Menschen in Willich, die zu diesem Personenkreis gehören. Laut Brigitte Schwerdtfeger könnten in dem Gebäude eventuell auch Familien untergebracht werden.