Imbiss-Serie Wer Pommes will, geht „zum Robby“

Robertus Handoko und seine Frau betreiben seit mehr als drei Jahrzehnten den „Alter Markt Grill“ in St. Tönis.

Imbiss-Serie: Wer Pommes will, geht „zum Robby“
Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Eigentlich müsste man das Schild abhängen: „Alter Markt Grill“ sagt in St. Tönis praktisch niemand. Wer eine Pommes will, der geht „zum Robby“. Seit 32 Jahren betreibt Robertus Handoko gemeinsam mit Ehefrau Stamatia, genannt Martina, die Imbissbude im Schatten von St. Cornelius. Ihre Besonderheit ist die „gemischte Küche“, wie der Chef das Konzept nennt.

Das Angebot umfasst deutsche, griechische und asiatische Spezialitäten, ergänzt um US-Klassiker wie Burger. Auf acht blau umrandeten Tafeln hinter der Theke stehen Gerichte wie Bratwurst mit Currysauce, Paprikareis, Bifteki-Teller sowie Nasi Goreng und Fu-Yong-Hai (ein Omelett). In den Herbst- und Wintermonaten gibt es regelmäßig Spießbraten.

Dieser Mix kommt nicht von ungefähr: Während Robby in Indonesien zur Welt kam, stammt seine Frau von der griechischen Insel Euböa. Beim gemeinsamen Chemiestudium an der Hochschule Krefeld lernten sie sich in den 70er Jahren kennen und lieben. Nach einigen Jahren in der Wirtschaft erfolgte der Wechsel in die Gastronomie, die dem Indonesier durch Studenten-Jobs bestens vertraut war.

Längst sind die Handokos und ihr Imbiss eine Institution im Ort. Zahlreiche Stammgäste halten ihnen seit Jahren die Treue. „Manche meiner Gäste kenne ich von klein auf“, erzählt der Betreiber. Längere Schlangen sind keine Seltenheit, doch das Paar ist ein eingespieltes Team und arbeitet Bestellungen routiniert ab. Bei schönem Wetter stehen auch einige Sitzplätze im Freien, direkt am Martins-Denkmal, zur Verfügung.

Das Besondere des Grills ist nicht nur seine Speisekarte, sondern auch der Wandschmuck: Fotos von Hammerhaien, Muränen und anderen Meeresbewohnern. Auf einem Bild lässt sich Handoko von zwei Delfinen Küsschen geben. „Mein großes Hobby ist das Tauchen und die Unterwasserfotografie“, erklärt der Mann, der schon weltweit Gewässer auf diese Weise erkundet hat und meist in kurzen Hosen und mit viel Schmuck hinter dem Tresen steht. Auf seinen rechten Oberarm ist ein Gecko tätowiert.

Ab dem 20. Juli geht es wieder in die Ferne. Der Imbiss ist dann geschlossen. Eigentlich wollte das Paar turnusmäßig Martinas Heimat besuchen, aber wegen der aktuellen Krise lege man eine Griechenland-Pause ein. Stattdessen geht „Robby“ mal wieder auf Foto-Safari. Sein Ziel ist die Insel Komodo, Heimat der berühmt-berüchtigten Warane.

Ab Mitte August gibt es aber wieder Pommes bei Robby.