Willich: Ausstellung - Höllenhunde empfangen die Besucher am Eingang

Im Gründerzentrum des Stahlwerks Becker stellen Mitglieder des Willicher Kunstvereins aus.

Willich. "Sie finden hier ein riesiges Spektrum der aktuellen Kunst": Jutta Otto-Gesterling schwärmte Sonntag nicht ohne Grund über die Ausstellung des Willicher Kunstvereins.

Zu den 14 Künstlerinnen und Künstlern dieses Vereins kommen neun Vertreterinnen des Vereins Düsseldorfer Künstlerinnen.

Insgesamt kann der Besucher im Gründerzentrum (Gießerallee 19) nicht weniger als 100 Exponate bestaunen. Begrüßt werden die Gäste von den beiden "Höllenhunden" von Gudrun Schuster: Diese Tiere aus bemaltem, bearbeitetem Styropor scheinen sich auf Besucher stürzen zu wollen.

"Queen Mum" heißt eines der Hutmodelle von Renate Fellner. Alle Kreationen, auch der "Gedankenhut", sind Bronzeskulpturen. Die Hüte stehen stellvertretend für die Unterschiedlichkeit der Menschen, die sie tragen.

Monica Ana Capresa Wolter stellt Fotos aus, Spiegelungen, das Spiel von Licht und Schatten und "Kopfstände" prägen diese Arbeiten. Ursula Riefers schuf mit ihren Mischtechniken eindrückliche Lanzarote-Impressionen.

Roswitha Reumann zeigt ihre digitalen Fotografien, die auf den ersten Blick als Malerei durchgehen könnten. Ihr Thema: Die vier Jahreszeiten. Jutta Otto-Gesterling, die Vorsitzende des Willicher Kunstvereins, hat ihren beiden Stahlskulpturen auf echten Rasen gestellt.

Ihr Titel "Auxin" bedeutet soviel wie wachsen, aber auch versinken. Die Stahlskulpturen, die an Teile eines Bootskorpus erinnern, wirken so, als ob sie aus dem Boden herausgewachsen sind. Oder eher so, als ob sie im Begriff sind, zu versinken?

Helga Weidenmüller präsentiert ihre Schaukästen, die augenzwinkernd Geschichten erzählen. "Große Eisschmelze" nannte sie den Kasten, in dem Stoff-Holz-Gebilde an das berühmte Capri-Eis erinnern, nur dass sie nicht gelblich sind, sondern aus weißem Stoff bestehen.

Rose Köster zeigt kraftvolle, abstrakte Malerei, voller Spuren resultierend aus den Malprozessen sind auch die Bilder von Rike Oetzel. Die schmalen Stelen von Birgitt Verbeek - Macrofotografie auf Alu Diabond - strahlen eine enorme Power aus, Frauenpower.

Im Gegensatz dazu fast meditative Arbeiten wie die sehr reduzierten Landschaftsimpressionen von Anne Hefer oder das "Haus am Horizont" von Karin van Zoggel. "Kontakte" lautet der Titel der Ausstellung - in diesem Sinne steuerte Gerlinde Salm-Maurer "Beziehungsbilder im Kontext mit der Zeit" bei.

Sie sind gekennzeichnet durch die Auflösung in geometrische Formen - ausgenommen von dieser Auflösung sind lediglich die Figuren. Die Ausstellung ist bis zum 25. September täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.