Willich: Das Sparen beim Licht könnte teuer werden
Verwaltung verteidigt Idee, nachts das Licht auszuschalten.
Willich. Bleibt es nachts in Willich finster? Die Verwaltung hat errechnet, dass 170.000 Euro pro Jahr gespart werden können, wenn fünf Stunden die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wird. Vor dem Hintergrund erheblicher Finanzprobleme der Stadt ein schöner Batzen Geld.
Doch schon im Planungsausschuss hatte Paul Schrömbges (CDU) noch Beratungsbedarf angemeldet. Unumstritten sind solche Maßnahmen nämlich nicht. So gab es im benachbarten Meerbusch einige Bürgerproteste, seit dort werktags von 1.30 bis 4 Uhr die Laternen ausgeschaltet werden. Vor allem Sicherheitsbedenken werden angeführt.
"Solche Aspekte haben wir berücksichtigt", betont Andreas Hans, Geschäftsbereichsleiter bei der Willicher Stadtverwaltung. Anders als in einer Großstadt sei in Willicher aber nachts kaum jemand auf der Straße. Aus seiner Sicht wäre das Abschalten also vertretbar - zumal es keine Kenntnisse darüber gibt, dass die Kriminalität dadurch ansteigt.
Im Ausschuss waren weitere Möglichkeiten in die Diskussion gebracht worden, so das Dimmen von Straßenlaternen oder das Ausschalten jeder zweiten Lampe. Auch darüber sei bereits nachgedacht worden, sagt Andreas Hans. Ergebnis: Sparen kann teuer werden. Denn für solche Maßnahmen wäre eine aufwändige technische Umrüstung notwendig. Das bloße Abschalten sei dagegen mit geringem Aufwand möglich, so Hans.
Wie von der Politik gewünscht, wird er jetzt weitere Erfahrungen aus Meerbusch einholen. Erst dann fällt eine Entscheidung. Klar ist bislang nur, dass die 268 Gaslaternen der Stadt innerhalb eines Jahres umgerüstet werden. Der Ersatz durch Natriumdampf-Hochdrucklampen würde 700.000 Euro kosten, LED-Leuchtmittel wäre um weitere 180.000 Euro teurer. WD