Willich: Eltern sauer auf Frau Sommer

Pflegschaft kontert Kritik mit der Erfolgsbilanz der Robert-Schuman- Gesamtschule.

Willich. Im Oktober 2007 strahlten Barbara Sommer und Ulrich Graf um die Wette. Damals überreichte die NRW-Schulministerin dem Willicher Gesamtschulleiter das Gütesiegel für die ausgezeichnete "individuelle Förderung" an seiner Schule.

Lächelnd traten die beiden auch im Februar 2008 vor die Kameras, als Barbara Sommer die Robert-Schuman-Schule zur Europaschule ernannte. Damit ehrt die Landesregierung Schulen, die Wissensvermittlung über Europa systematisch fördern.

Zurzeit dürften sich die Willicher Mundwinkel eher nach unten ziehen, wenn die Sprache auf Sommer kommt. Vor allem Eltern wollen die Vorwürfe, die die Ministerin gegenüber der Schulform geäußert hat (siehe Kasten), nicht unkommentiert stehen lassen. Gestern konterte Schulpflegschaftsvorsitzende Harald Seehöfer mit einer Erfolgsbilanz.

"Wir sind überhaupt nicht glücklich damit, was unsere Landesregierung über Gesamtschulen publiziert." Seehöfer wie auch Ulrike Merks, Mitglied im erweiterten Pflegschaftsvorstand, wissen, dass sie für viele an der Schule sprechen: "Eltern und Lehrer fühlen sich angegriffen."

Dabei, so Seehöfer, werde die Qualität des Abiturs an der Robert-Schuman-Gesamtschule durch die Ergebnisse des Zentralabiturs bestätigt. "Die Ergebnisse seit 2001 zeigen eine absolute Kontinuität in Bezug auf alle Ergebnisse." Sowohl in der gymnasialen Oberstufe als auch in der Sekundarstufe I habe man Schüler mit Durchschnittsnote 1,0.

Besonders stolz sei man darauf, "dass viele Realschüler und Gymnasiasten zu Beginn der Klasse 11 in die Oberstufe integriert werden und dort gute Abiturergebnisse erreichen". In den eigenen Familien haben Seehöfer (drei Kinder) und Merks (vier Kinder) die Chance auf eine gute Entwicklung, auf das Ausschöpfen von Potentialen durch Förderung und motivierte Lehrer hautnah miterlebt. "Wir Eltern sind stolz auf unsere Gesamtschule." Vor allem auf zahlreiche schulische Fördermaßnahmen. Seehöfer nennt noch eine Zahl: "60 bis 70 Prozent der Schüler schaffen den Übergang in die gymnasiale Oberstufe."