Willich: Europa-Politik zum Anfassen
Debatte: Gesamt-und Realschüler erleben europäischesJugendparlament.
Willich. Dienstag, 9.30 Uhr, im Europäischen Jugendparlament (EJP). Monika Seidel aus München, Präsidentin der Sitzung, erklärt den Teilnehmern im Forum der Robert-Schuman-Gesamtschule die Regeln für die folgende Debatte. Im Plenum sitzen zwei Sozialwissenschaftskurse der Stufe 11 sowie 14 Schüler der Stufe 10 von der Willi-Graf-Realschule.
Am Montag hatten sie unter Anleitung von Moderatoren des EJP in Ausschüssen aktuelle Themen bearbeitet. Beispielsweise hat der Ausschuss für Freiheit, Justiz und Inneres besprochen, wie die EU mit den anschwellenden Flüchtlingsströmen nach Europa umgehen und Folgeprobleme der Migration bewältigen soll.
Bernd Pascher geht ans Rednerpult. "1.) Ausländische Flüchtlinge, die nicht als Asylanten anerkannt werden, sollen die Chance haben, sich probeweise für mindestens ein bis maximal zwei Jahre legal in der EU aufhalten zu können." Die Punkte 2 bis 5 handeln von Vorbeugemaßnahmen gegen illegale Einwanderung, den Umgang mit im Land befindlichen illegalen Einwanderern und Finanzierungsvorschläge. Pascher bekommt Applaus.
Dann tritt Pia Ockenfelds ans Pult, um die Resolution zu begründen. "Es muss einen legalen Weg in die EU geben", skizziert sie die Situation der Auswanderungsländer politisch und wirtschaftlich. Einwanderer sollen schon in ihrem Heimatland eine Prüfung über ihre Eignung ablegen.
In Europa soll ein Integrationshelfer monatlich ihre Bemühungen, Fuß zu fassen, unterstützen und überprüfen. "Wenn sie auf der faulen Haut liegen, sollen sie abgeschoben werden." Auch ihr Vortrag bekommt Applaus.
"Man kann davon ausgehen, dass die Resolution heute Abend bei der Abstimmung durchgewunken wird", sagt Burkhard Brörken, Sozialkundelehrer an der RSG. Er hat das Europäische Jugendparlament nach Willich eingeladen. "Eine tolle Möglichkeit, den Schülern Europapolitik näher zu bringen", sagt er. "So lebensnah schafft man das im Unterricht nicht."