Neersen: Pumuckl vor dem Schloss
Theater: Intendantin Astrid Jacob hat das Programm der Spielzeit 2011 vorgestellt.
Neersen. Das wird lustig: Unter das Motto "Theater - Theater!" hat Intendantin Astrid Jacob die Spielzeit 2011 der Schlossfestspiele Neersen gestellt. Problemstücke waren gestern - in Zeiten, in denen es nach der großen Krise aufwärts geht, darf wieder gelacht werden. Und dafür verspricht Jacob Inszenierungen mit viel Humor.
Der Spielplan soll "Lust auf Theater" machen, kündigt die Intendantin an. Im ersten Stück geht es dabei um einige Männer, die "in fröhlicher Form ihre Probleme überwinden": In "Ladies Night" von Anthony Carter und Stephan Sinclair stehen sechs Arbeitslose in einer englischen Industriestadt im Mittelpunkt, die in ihrer Verzweiflung die Idee haben, mit einer Stripper-Show wieder auf die Füße zu kommen. Unter dem Titel "Ganz oder gar nicht" wurde der deftige Stoff als Film zum Welterfolg.
Verfilmt worden ist auch "Sonny Boys" von Neil Simon. Es geht um ein erfolgreiches Komikerduo, das Jahre nach seiner Trennung noch einmal im Fernsehen seinen berühmten Arzt-Sketch zeigen soll - und sich dabei heillos in die Wolle gerät. "Ein wunderbares Stück", schwärmt Astrid Jacob.
Auf der Kinderbühne gibt es wieder etwas für Mädchen und Jungen ab fünf: Nachdem "Der kleine Lord" die Erwartungen nicht erfüllte, lässt Jacob 2011 "Meister Eder und sein Pumuckl" lustige Streiche machen. R.A. Güther inszeniert.
An kleine und große Zuschauer richten sich Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing mit dem Märchen "Die chinesische Nachtigall", das wegen des großen Erfolges abermals gezeigt wird. Erneut ist auch das Hohenloher Figurentheater dabei - diesmal mit Goldonis Komödie "Der Diener zweier Herren". 80 Zentimeter hoch werden die Figuren sein.
Viel Musik steht 2011 an. Schon "Ladies Night" bietet Pop-Klänge, bei der Wiederaufnahme der Lesung "Chopin und Georges Sand" sitzt Dimitri Vinnik am Flügel. Er gibt zudem solo ein Klavierkonzert - hinzu kommt die Operngala.
Ohne Musik ist Astrid Jacob in "Ein Fenster für Sofie Scholl" sehen: Gertrude, letzte Lebensgefährtin Tucholskys, erzählt über die gemeinsame Zeit in Schweden - und eben auch über Sophie Scholl und deren Bedeutung.
Einige Änderungen in der Zeitplanung sollen Probleme beseitigen. So fangen die Pumuckl-Aufführungen um 10Uhr an: Dann muss niemand mehr in der Sonne schwitzen. Ebenfalls neu: Nicht mit dem Kinderstück, sondern mit der Abendpremiere von "Ladies Night" wird die Spielzeit eröffnet. Schon während der Proben soll es als Appetithäppchen einen Überraschungsabend geben.
"Wir sind alle gespannt", sagt Hans Kothen zum Programm. Der Vorsitzender des Festspielvereins hat offenbar Lust auf Theater bekommen.