<strong>Willich. Ein bisschen sieht er aus wie Salvatore Dali. Samir Georgy, Ägypter, ist einer der fünf Künstler, die ihre Werke ab heute in St. Katharina ausstellen. Dort macht man seit Jahren aus der Not, keinen Kreuzweg zu haben, eine Tugend und lässt Künstler ihre Werke an die Wände der neugotischen Kirche hängen. Die Eröffnung findet am Samstag nach der 17 Uhr-Messe statt. Jeweils dienstags, 20 Uhr, wird eines der Werke Bestandteil der Fastenandacht. Dafür hat man sie digital fotografiert und wird sie auf eine Leinwand im Altarraum projizieren. "Eine tolle Gelegenheit, sich mit moderner Kunst auseinander zu setzen", sagt Paul Schrömbges, Kirchenvorstand, der die Aktion mitbetreut. Die ist nicht so leicht zugänglich. Entsprechend der Fastenzeit befassen sich die Werke der Künstler mit dem Thema Schmerz und Tod. Juan Collantes hat zwei Holzschnitte beigesteuert. Der 32-jährige Peruaner hat an der Düsseldorfer Akademie studiert. Der eine zeigt das Gesicht Jesus am Kreuz mit Dornenkrone. Das andere ist ein Mensch, "der ein Kreuz tragen muss". Es sind die Umrisse eines Menschen, in rechteckigem Farbenfeld, doch das Kreuz, das er auf sich nimmt, ragt über den Rahmen hinaus.
Dabei sind auch drei junge polnische Künstler. Sie verleihen ihrem Glauben Ausdruck in ihren Arbeiten. Jaczynska Kazmierczak hat auf ihrem Bild von Jesus mit Dornenkrone viel Rosa verwendet. Eine recht ungewöhnliche Farbe für das Motiv: "Erst habe ich gedacht, ich muss das wieder übermalen. Aber es hat mir gefallen."
Schon vom Format her passen Sylwia Grayas Arbeiten hervorragend in die Taufkapelle. Sie erzählen expressiv von Schmerz und Freude, von Geburt und Tod. Als alle verbindende Konstante das Herz des Menschen, wie die Mediziner es darstellen würden.
Auch Samir Georgy ist Christ, koptischer Christ. Bekannt ist er als Karikaturist. Der Wahl-Krefelder mit Atelier in Düsseldorf zeigt seine spirituelle Seite. Auch wenn seine Bilder die Schreckensvisionen der Apokalyptischen Reiter zeigen, sprühen sie in den Farben des Regenbogens.